Hat Mainz ein Problem mit teils illegal entorgtem (Sperr-)Müll? Viele Privatleute und auch Händler in der Mainzer Altstadt beschweren sich jedenfalls über „unhaltbare Zustände“.
Müll „wertet ganze Straße ab“
So hat unter anderem „Shishapoint“-Inhaber Aydin Sevim in der Neubrunnenstraße mit dem Problem zu kämpfen. „Was hier in unserer Straße passiert, ist in keinster Weise zu akzeptieren.“ Zuletzt sei Sperrmüll mitten auf der Straße abgeladen worden, der dann auch über eine Woche lang dort gestanden habe. Von Seiten der Stadt habe er erfahren, dass der Sperrmüll nicht angemeldet war. Für Sevim ist die gesamte Situation eine „Katastrophe“. „Der Müll direkt vor meinem Betrieb stört und behindert nicht nur mein Geschäft, sondern wertet auch die ganze Straße ab.“
Ähnlich sieht es beispielsweise Frank Grill von „McShirt“ in der Lotharstraße. Illegale Müllentsorgung in der Nebenstraße seines Geschäfts sei ein Dauerthema, das sich alle zwei Wochen wiederholen würde. So sei zuletzt ein Schrank zerlegt und Türen herausgerissen worden. Die Beseitigung des Mülls habe dann ein paar Wochen gedauert. Deshalb erachte er es als sinnvoll, erklärt Grill, wenn einfach mehr kontrolliert würde, um solche Zustände zu verhindern. Ein weiterer Händler aus der Lotharstraße mahnt an, dass es vor Ort zu einer zunehmenden Vermüllung komme. Maßgeblich sei hier die illegale Müllablagerung vor vielen Geschäften.
Sperrmüll wird meist „innerhalb von acht Tagen“ abgeholt
Doch was kann nun gegen diese Zustände getan werden und liegt der (Sperr-) Müll tatsächlich mehrere Tage oder Wochen in den Straßen? Dazu sagt Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr: „Illegal abgestellter sperriger Abfall muss – und wird – genau wie korrekt angemeldeter sperriger Abfall in der Regel innerhalb von acht Tagen nach der Meldung abgeholt.“ Dazu müsse man wissen, dass die Sammelfahrzeuge aus wirtschaftlichen Gründen „ausdisponiert“ (die Ladekapazität wird ausgeschöpft) werden und der sperrige Abfall nach drei unterschiedlichen Abfall-Fraktionen getrennt entsorgt werde.
Im ungünstigsten Fall müssten also mehrere Fahrzeuge eine illegale Abholung anfahren. Der Entsorgungsbetrieb versuche aber zusätzlich, mithilfe der „Umweltstreife“ auch die Verursacher im Vorfeld zu ermitteln, um – wenn möglich – die Kosten in Rechnung zu stellen. „Oft wird der sperrige illegale Abfall nach der Meldung auch schneller abgeholt. Probleme beziehungsweise Verzögerungen entstehen aber, wenn sperriger Abfall auf privaten Grundstücken abgeladen wird.“ Hier entstünden unter Umständen Kosten für die Eigentümer, was vorab alles zu klären sei.
Desweiteren könne es schwierig werden, wenn Baustellenabfälle und gefährliche oder unbekannte Abfälle ins Spiel kommen. Dafür würden wiederum Spezialfahrzeuge und besonders qualifiziertes Entsorgungspersonal, wie Radlader, Bagger, Gefahrguttransporter und chemische Fachkräfte benötigt. „Das ist zum Glück aber selten der Fall“, erklärt Peterhanwahr abschließend.