Der Mainzer Welt- und Europameister Niklas Kaul hat sich nach seinem achten Platz beim olympischen Zehnkampf in Paris zu Wort gemeldet.
In einem Instagram-Post schreibt Kaul vom mental schwierigsten Zehnkampf seiner Karriere. „Ich bin in diesen Wettkampf gegangen, um Bestleistung zu machen und bin gerade am ersten Tag auch an meinen eigenen Erwartungen zerbrochen.“ Nach dem ersten Tag hatte Kaul noch auf Platz 20 gelegen, am zweiten Tag drehte er dann auf. Beim Speerwerfen stellte er einen neuen olympischen Zehnkampf-Rekord auf, den 1500-Meter-Lauf gewann er mit großem Vorsprung.
Kaul will kein Sportprofi mehr sein
In den Kampf um die Medaillen konnte der Mainzer allerdings nicht mehr eingreifen. Kauls Konsequenz: „Nach einem halben Jahr als ‘Sportprofi’ muss ich für mich jetzt das Fazit ziehen, dass dieser Weg nicht mein Weg ist. Mir fehlt der Ausgleich zum Sport, der Spaß an der Bewegung und die Lockerheit. Die positiven Effekte, welche ich mir von dem vollen Fokus auf den Sport versprochen habe, sind davon leider überlagert worden.“
Am Ende sei er aber froh, dass er sich durch den Zehnkampf gebissen habe, „auch wenn ich mehrfach die Spikes in die Ecke werfen wollte“. Er sei stolz, seinen ersten olympischen Zehnkampf beendet zu haben. „Danke an alle, die im Stadion oder von zuhause mitgefiebert haben! Das bedeutet mir wahnsinnig viel und ich verspreche euch, dass ich beim nächsten Mal ein bisschen weniger den Kopf hängen lasse.“ Nun wolle er erstmal ein bisschen Pause machen und sich den Spaß am Zehnkampf zurückholen.
Unter seinem Post melden sich mehrere prominente Sportler, darunter auch Zehnkampf-Überraschungssieger Markus Rooth aus Norwegen, der Gold vor dem Deutschen Leo Neugebauer gewann. Rooth kommentiert kurz und knapp: „Boss“.