Marode Treppe an der Kupferbergterrasse: Wann wird sie saniert?

Die Steine sind porös, die Mauer hat Schräglage und die Treppe kann seit Jahren nicht mehr genutzt werden. Wann wird der Aufgang zur Kupferbergterrasse saniert?

Marode Treppe an der Kupferbergterrasse: Wann wird sie saniert?

36 Meter lang sind die beiden Treppen, die von der Altstadt hoch zur Kupferbergterrasse führen. Doch seit fast fünf Jahren kann nur eine von ihnen genutzt werden, die rechte Seite ist gesperrt.

Grund dafür ist das marode Mauerwerk oberhalb der Treppe, es besteht Steinschlag-Gefahr. Vor allem die Witterung habe den Steinen zugesetzt, so heißt es in einem Gutachten des Architekturbüros Kayser+Böttges, Barthel+Maus. Einige Steine seien feucht, Wurzeln würden direkt aus der Mauer wachsen und den Steinen weiter schaden. Allmählich würden sich die Quader aus dem Mauerwerk lösen.

Mauer um 14 Zentimeter gekippt

Die Steine seien somit um mehrere Zentimeter „abgesandet“ worden, Bindemittel und Quarz wurden also aus der Steinoberfläche herausgelöst. Daher liege auch roter Sand entlang der Stützmauer. Diese habe sich teilweise bereits um 14 Zentimeter talseits gekippt, an anderen Stellen beulen sich die Seitenwände nach innen aus. Ähnlich ist es mit den Steinen der Treppe. Selbst die massiven Sandsteinplatten auf dem Mauerabschluss seien laut Gutachten verwittert. Auch der Bürgersteig an der Terrassenstraße sowie der Parkplatz können daher seit Jahren nicht mehr genutzt werden.

Die Kupferbergterrasse müsse also in ihrer „Gesamtheit“ bearbeitet werden, so die Stadt. Dazu gehören Gewölbekeller, Stützbauwerk und die umliegenden Verkehrsflächen. Die Schäden seien kompliziert, die Besitzverhältnisse umfangreich, daher dauere das Sanierungsverfahren so lange, erklärte Ralf Peterhanwahr von der Pressestelle der Stadt vor einiger Zeit gegenüber Merkurist. Denn die Stützmauer sei zwar Eigentum der Stadt Mainz, die Kelleranlagen gehörten hingegen privaten Eigentümern. „Die gesamte Anlage ist baulich recht unübersichtlich.“

Arbeiten starten noch 2024

Inzwischen seien an verschiedenen Stellen aber erste „Schürfungen“ und „Kernbohrungen“ vorgenommen worden, teilt die Stadt nun auf eine aktuelle Merkurist-Anfrage mit. Auch die Ursache der Schäden würde untersucht sowie der Salzgehalt in der Erde und im Mauerwerk. Das „Institut für Steinkonservierung“ habe eine naturwissenschaftliche Analyse durchgeführt, ebenso sei der statische Zustand des Bauwerks beurteilt worden. Auch die Keller seien von den jeweiligen Besitzern untersucht worden, so Stadtsprecher Peterhanwahr.

Noch in diesem Jahr soll mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden, „dem sogenannten Musterbauabschnitt“. Der Plan sieht vor, dass die Baustelle im Oktober eingerichtet wird. Vier Bauabschnitte seien insgesamt vorgesehen, begonnen werde an der rechten Seite.

Die Sanierungsarbeiten würden einige Zeit beanspruchen, da „historischer Mörtel“ verwendet werde, der nur bei bestimmten Temperaturen verbaut werden könne. Daher gehe man derzeit von einer Bauzeit von vier Jahren aus, erklärt Peterhanwahr. Allein für diesen ersten „Musterabschnitt“ geht die Stadt von Kosten in Höhe von rund 1 Millionen Euro aus.