Als noch Superstars am Mainzer Zollhafen spielten

Fünf Jahre lang war die Mainzer Nordmole eine Top-Adresse für Open-Air-Konzerte. Weltstars wie Elton John und Sting spielten hier. Doch dann war plötzlich Schluss. Was waren die Gründe?

Als noch Superstars am Mainzer Zollhafen spielten

Mit Rheinblick und Industriecharme war die Nordmole am Mainzer Zollhafen einst eine der Top-Locations der Konzertreihe „Summer in the City“. Von 2011 bis 2016 gaben sich internationale Stars, aber auch regionale Künstler das Mikrofon in die Hand, doch die Zeit der großen Open-Air-Konzerte an dieser Stelle ist längst vorbei.

22 große Konzerte richtete der Veranstalter Frankfurter Hof insgesamt zwischen 2011 und 2015 auf dem Gelände aus, die rund 150.000 Besucher anlockten. Zu den bekanntesten Künstlern, die auf der Bühne an der Nordmole standen, zählten Elton John, Bob Dylan, die Fantastischen Vier und Helene Fischer. Für das einzige Deutschlandkonzert seiner Tour 2013 wählte die Konzertagentur von Weltstar Sting sogar den Mainzer Zollhafen anstelle der Loreley. Das erste Konzert an der Nordmole hatte 2011 Joe Cocker beim SWR Sommerfestival gegeben.

Das Ende der Konzert-Ära kam nach der Saison 2016. Der Hauptgrund war die großflächige Umgestaltung des Zollhafens zu einem neuen Wohn- und Geschäftsgebiet. Die Fläche, auf der zuvor die Bühne stand und Tausende feierten, wurde für die Baustelleneinrichtung und Materiallager benötigt. Als dauerhafte Konzertlocation war die Nordmole nie gedacht. Ähnlich erging es der Planke Nord, die von 2013 bis 2017 am Mainzer Zollhafen unter anderem Live-Musik, Kunst, Theater und Public Viewing bot.

Wind und enge Fluchtwege besiegeln das Aus

Schon vor dem endgültigen Aus 2016 erwies sich die Spielstätte Nordmole als zunehmend problematisch. Die Lage auf dem Damm war sehr windanfällig, was zu Sicherheitsrisiken führte. Im Sommer 2015 mussten deshalb schon die geplanten Auftritte der Top-Acts Lionel Richie und Roxette wegen unberechenbarer Böen kurzfristig abgesagt werden.

Durch die fortschreitenden Bauarbeiten für die Wohnbebauung und die neue Mainzelbahn-Trasse wurde zudem der Platz für Konzerte immer enger. Strenge Vorschriften für Fluchtwege und Rettungsfahrzeuge schränkten die Nutzung weiter ein. Nach dem Aus für die Nordmole wurden andere Orte in Mainz zu den Hauptadressen für große Konzerte, darunter zunächst das Messegelände in Hechtsheim, der Volkspark und die Zitadelle.