Mainz soll bald eine neue Partnerstadt bekommen: Odessa in der Ukraine. Einer entsprechenden Resolution hat der Stadtrat am Mittwoch (15. Mai) einstimmig zugestimmt. Zu Gast war auch der Ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk.
„Klares Zeichen der Solidarität“
Eingebracht hatten die Resolution die Fraktionen von Grünen, SPD, Linke, CDU, FDP und ÖDP. Sie besagt, dass Mainz eine Städtepartnerschaft mit Odessa eingehen solle, die eine „umfassende bilaterale Zusammenarbeit“ der beiden Städte begründet. Das sei „nicht nur ein klares Zeichen der Solidarität in Zeiten des Krieges, sondern auch die Grundlage für eine gemeinsame europäische Zukunft in Freiheit und Demokratie“.
Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) äußerte sich vor der Abstimmung positiv über das Vorhaben. Seine Gedanken seien bei den Einwohnern Odessas, denen die Stadt Mainz schon in der Vergangenheit unterstützend zur Seite gestanden habe, etwa mit einem Notstromaggregat für die Oper. „Der russische Angriffskrieg tobt dort mit enormer Wucht.“
Parallelen zwischen Odessa und Mainz
Odessa sei eine Stadt, „die sehr gut zu Mainz passt“, so Haase. Wie Mainz sei auch Odessa eine Universitätsstadt, befinde sich in einem Weinanbaugebiet und habe eine große jüdische Geschichte. Auf Initiative einiger Mainzer Bürger habe Haase bereits Kontakt mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Odessa aufgenommen. Dieser stehe einer Städtepartnerschaft ebenfalls wohlwollend gegenüber.
Auch der Ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk richtete sich mit einer Rede an den Mainzer Stadtrat und sprach sich deutlich für eine Partnerschaft zwischen Mainz und Odessa aus. Darüber hinaus lenkte er das Thema auf die Bedeutung Deutschlands für die Ukraine. „Danke, dass es Deutschland gibt“, so Kostiuk. „Danke, dass Sie unsere Geflüchteten in ihrem Land, in Ihren Städten, in Ihren Familien aufgenommen haben.“
Nachdem ausnahmslos alle Mitglieder des Stadtrats der Resolution zustimmten, will die Stadt Mainz das Vorhaben nun weiter vorantreiben und Odessa offiziell zur Partnerstadt machen. Aktuell führt Mainz Partnerschaften mit Watford, Dijon, Zagreb, Valencia, Haifa, Erfurt, Louisville, Baku sowie Kigali.