Vielen Krebspatienten gab er neue Hoffnung, nun ereilte ihn selbst ein verfrühtes Schicksal: Der Onkologe Dr. Thomas Flohr ist am 6. Oktober im Alter von 57 Jahren gestorben. Familie, Kollegen und Patienten trauern um den bekannten Mainzer Arzt. Am Donnerstag (16. Oktober) findet die Beerdigung statt.
Unerwartete Todesnachricht
„Plötzlich und unerwartet wurde unser geliebter Papa aus dem Leben gerissen“, schreibt seine Familie in einer Traueranzeige bei VRM. Auch seine Kollegen aus dem Medizinischen Versorgungszentrum Hämatologie und Onkologie Mainz bekunden ihre Trauer öffentlich. „Wir werden ihn vermissen“, schreibt das Team auf seiner Website sowie in einem Trauerschreiben in der Praxis. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.“
Nach seinem Medizinstudium in Marburg und Mainz beschäftigte Flohr sich intensiv mit den Themen Onkologie und Hämatologie: zuerst an der Mainzer Uniklinik, dann als leitender Oberarzt an den Städtischen Kliniken Frankfurt-Höchst. 2007 gründete er schließlich seine eigene Praxis für Onkologie und Hämatologie in der Wallstraße am Mainzer Hauptbahnhof. Viele Jahre habe er sie „mit Herzblut“ geführt.
„Für alle ein offenes Ohr“
„Durch sein Engagement, seine Wissbegierde und sein weitreichendes Netzwerk hat er die Praxis aufgebaut mit einer klaren Vision“, sagt Praxismanagerin Eda Karaman gegenüber Merkurist. „Er war ein sehr empathischer Arzt, stets hilfsbereit und hatte für alle ein offenes Ohr.“ Das Wohl der Patienten habe für ihn immer an erster Stelle gestanden, insbesondere in schwierigen Krankheitsphasen. „Seine fürsorgliche und offene Art führte dazu, dass ihm viele Menschen sehr großes Vertrauen entgegenbrachten.“ Zugleich habe er sich nicht davor gescheut, Patienten Einblicke in seine eigene Persönlichkeit zu zeigen: In seinem Arztzimmer hingen einige der Bilder, die er in seiner Freizeit als Hobbykünstler gemalt hatte.
Auch nach Dr. Flohrs Tod sollen seine Patienten weiterhin gut versorgt werden, verspricht Karaman. Drei weitere Ärzte kamen seit dem Gründungsjahr 2007 mit ins Team, die die Praxis nun weiterführen: Dr. Ute Kreiter, Dr. Eva Papesch und Dr. Jürgen Huber. „Die Praxis versucht die Versorgung für die Patienten von Dr. Flohr weiterhin zu gewährleisten oder sich um eine alternative Versorgung zu kümmern.“
Viel schwerer als die Lücke im Team wiege für die Praxis jedoch der menschliche Verlust. „Wir werden seine Menschlichkeit, sein ansteckendes Lachen, seine bunten Socken, seine interessierte Art und seine Wertschätzung gegenüber dem Praxis-Team sehr vermissen.“
Beerdigung in Gonsenheim
Wie Dr. Flohrs Familie bekanntgibt, findet die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung am Donnerstag (16. Oktober) um 13 Uhr auf dem Friedhof in Mainz-Gonsenheim statt.
