Michel Malcin, ein ehemaliger Pastor, ist auf der Durchreise. Mit seinem Café-Bus „Doppellecker“ fährt er gerade Richtung Jakobsweg, insgesamt will er bis Oktober mit vielen Stopps an dem berühmten Pilgerpfad unterwegs sein und Kaffee servieren. Gerade (Stand: Freitag, 26. Mai) macht der Inhaber des Café-Busses Halt in Mainz, genauer am Rhein auf Höhe des Fischtors. Jedoch werde er dort nur noch bis Samstag stehen, dann mache er sich weiter auf den Weg zu seinem nächsten Halt in Worms, erzählt Malcin Merkurist in einem Gespräch.
Burnout als Startschuss für die Reise
Nach einem Burnout wollte Malcin eigenen Angaben zufolge neu starten und setzte seine Vision von einem rollenden Café um. Er habe sich ein Jahr Zeit genommen und einen Berliner Stadtbus, Baujahr 1960, in seinen „Genussbus“ umgewandelt. Dabei habe er „jede einzelne Schraube“ selbst angebracht.
Anfang März ging Malcin dann mit seinem Café-Bus auf die Reise. Acht Monate lang wolle er damit alleine unterwegs sein. Im Oktober ende seine Reise voraussichtlich in Santiago de Compostela. An jedem Ort, an dem er Halt mache, sei er sieben Tage, in Mainz seien es ausnahmsweise acht – von Freitag bis Samstag.
Der „Doppellecker Genussbus“
Malcins „Doppellecker Genussbus“ ist ein restauriertes Doppeldeckerfahrzeug, das mit einer voll ausgestatteten Küche, roten Sitzgelegenheiten und einer Auswahl an kleinen selbstgemachten Snacks und Getränken ausgestattet ist. Das Innere erinnert an ein britisches Café. Malcin serviert Kaffee, eigene Limonaden und „eigentlich alles mögliche“. Dabei gibt es keine festen Preise – jeder zahl so viel, wie ihm oder ihr der Aufenthalt im Bus wert war, sozusagen auf Spendenbasis.
Malcin ist fest davon überzeugt, dass sein Café den Menschen auf seinem Weg nicht nur eine Erholung biete, sondern auch ein Ort für Austausch sein solle. Denn das sei auch das Ziel des Inhabers: Er wolle vielen Menschen begegnen, sie zusammenbringen und Geschichten hören.
ARD-Filmteam begleitet die Reise
Um seine Reise zu dokumentieren und den Weg des Cafés auf Rädern bis hin zum Jakobsweg festzuhalten, begleitet ein ARD-Team Malcin zeitweise auf seiner Fahrt. Bei mehreren Stopps sei das Team vor Ort und produziere anschließend zwei Filme über die Bus-Reise. Von der Filmbegleitung erhoffe er sich, andere Menschen dazu zu inspirieren, ihre Träume zu verfolgen und unvergessliche Abenteuer zu erleben, so Malcin.