Wo es überall ein „Mainz“ gibt

Wer glaubt, Mainz sei einzigartig, der irrt. Es gibt tatsächlich einige andere Orte in Deutschland und der Welt, die diesen Namen tragen.

Wo es überall ein „Mainz“ gibt

Mainz in Bayern, Mentz in den USA und Moguntia im Weltall: Es gibt tatsächlich nicht nur das eine „Mainz“. Wir sagen euch, welche Orte noch diesen Namen tragen und was diese mit Mainz am Rhein zu tun haben.

Mainz in Bayern

500 Kilometer weit weg von hier, im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, liegt der kleine Ort namens „Mainz“. Man erreicht ihn, wenn man von dem etwas größeren Dorf Berbling Richtung Irschenberg fährt und ein Waldstück durchquert. In dem Weiler gibt es viele Kühe, vier Häuser und sehr viel Natur. Ganz in der Nähe befindet sich das Wendelsteinmassiv, mit einer Höhe von bis zu 1833 Metern.

Mentz (New York) und Mentz (Texas)

Die beiden Städte wurden von deutschen Auswanderern im 18. und 19. Jahrhundert gegründet. Das erste Mentz liegt in Cayuga County, New York, etwa elf Kilometer von Auburn entfernt. Hier wohnen etwa 2000 Menschen. Es wird davon ausgegangen, dass der Name „Mentz“ vom deutschen „Mainz“ abgewandelt wurde. Gegründet wurde die Siedlung im Jahr 1802 aber ursprünglich als „Town of Jefferson“, ihren heutigen Namen erhielt sie sechs Jahre später. Durch den Ort führt der „Erie Canal“, der seit 1820 die Städte Montezuma and Utica miteinander verbindet.

Ein weiteres Mentz befindet sich in nordöstlichen Teil von Colorado County in Texas. Hier wohnen gerade einmal knapp 100 Menschen. Gegründet wurde der Ort von katholischen Siedlern aus dem hessischen Büdesheim, die im Jahr 1846 hier ankamen. Ihnen schlossen sich weitere Siedler aus der Diözese Mainz an. Zunächst nannten die Bewohner ihr neues Zuhause „Neu Mainz“, später wurde es in Mentz umbenannt. Die kleine Kirche wurde 1858 nach dem Vorbild der St.-Rochus-Kapelle bei Bingen errichtet. Sie erhielt dann den Namen „St. Roch Catholic Church“.

Moguntia

Der Name des Asteroiden „Moguntia“ (766) ist abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung der Stadt Mainz, Mogontiacum. Entdeckt wurde er am 29. September 1913 von dem deutschen Astronomen Franz Kaiser in Heidelberg. „Moguntia“ hat einen mittleren Durchmesser von 41 Kilometern. Er ist auch unter Bezeichnung „1913 SW“ gelistet.

Mainzer Höhenweg (Alpen)

Über den Polleskogel, den Wurmsitzkogel und Gschrappkogel geht es über 15,5 Kilometer auf dem Mainzer Höhenweg in den Ötztaler Alpen in Tirol entlang. Auf den Weg geht es an der Braunschweiger Hütte (2759 Meter) und der Rüsselsheimer Hütte (2323 Meter) vorbei. Dort kann man auch übernachten. Höchster Punkt ist das Rheinland-Pfalz-Biwak auf einer Höhe von 3247 Metern.

Der Weg selbst sowie das Biwak werden von der Mainzer Sektion des Deutschen Alpenvereins betreut. Laut Beschreibung handelt es sich um einen sehr anspruchsvollen, hochalpinen Weg. Er verläuft über mehrere Dreitausender, ein Teil nahe einer Gratkante. Für den Aufstieg muss man 1443 Höhenmeter überwinden, für den Abstieg 2086.

Mainzer Land in der Niederlausitz

Der Mainzer Rainer von Boeckh gründete vor 20 Jahren, anlässlich seines 70. Geburtstags, die Stiftung „Mainzer Land in der Niederlausitz“. Aus eigenen Mitteln und mit Spendengeldern sorgt er seitdem dafür, dass sich in stillgelegten Braunkohletagebauen südlich von Finsterwalde in Brandenburg natürliche Lebensräume entwickeln können. Dazu kaufte er größere Flächen, die von der Stiftung betreut werden. Es gibt im „Mainzer Land“ sogar ein hauptamtlich besetztes Projektbüro vor Ort.

Die ehemaligen Gruben haben sich mit Wasser gefüllt, wodurch sich neue Lebensräume entwickeln konnten. Im Lauf der Zeit sollen sich hier naturnahe Wälder und große Seen mit strukturreichen Trocken- und Feuchtgebieten entwickeln. Selten gewordene Vögel und Pflanzen wurden bereits gesichtet, auch der Wolf hat sich im Gebiet niedergelassen. Mehrere Tausend Pflanzen- und Tierarten wurden bislang gezählt.

Für Gruppen können geführte Wanderungen durch das Mainzer Land gebucht werden, auf eigene Faust darf es jedoch nicht betreten werden.