Für User „EF GE“ ist sie die „beste Stehpizzeria“ in Mainz: Die „Pizzeria Dolomiti“ in der Ludwigsstraße. Gleichzeitig fragt er sich, warum das Lokal „schon so lange geschlossen“ habe.
Als Merkurist am Mittwochnachmittag bei der Pizzeria vorbeigeht, kann Chef Davide Collu Entwarnung geben: „Dolomiti“ ist und bleibt offen. Allerdings hatte das Lokal Anfang des Jahres eine Weile geschlossen. Zunächst erkrankte der eigentliche Besitzer, Collus Onkel, im Dezember des vergangenen Jahres. Die Pizzeria blieb bis Februar zu. Dann übernahm Collu, der zusätzlich bereits seit zwölf Jahren die „Pizzeria Etna da Davide“ in Finthen betreibt.
Doch schon nach sechs Tagen musste die Pizzeria „Dolomiti“ erneut schließen. „Der Ofen ging am Fastnachtssonntag kaputt. Wir haben ihn reparieren lassen, doch an Rosenmontag ging gar nichts mehr“, so Collu. Er bestellte einen neuen Ofen und nutzte die Zwangspause, um die Pizzeria zu renovieren. Seit Frühjahr ist „Dolomiti“ nun wieder normal geöffnet: von Dienstag bis Samstag 11 bis 18:30 Uhr. Das Sortiment wurde um etwa zehn Pizzen erweitert, darunter Vier Jahreszeiten, Diabolo, Bolognese.
Problem Großbaustelle
Doch ein weiteres Problem besteht immer noch: die Großbaustelle an der Ludwigsstraße. „Es war schon schwierig nur mit der Baustelle, doch seit die Fuststraße zu ist, kommt nicht mal mehr die Hälfte der Kunden.“ Die Leute könnten nur gezielt aus Richtung Gutenbergplatz kommen, die Laufkundschaft sei komplett weggebrochen. „Wenn auf der Ludwigsstraße 1000 Leute vorbeikommen, kommen hier fünf vorbei.“
Mit Aufstellern auf der LU habe man bereits versucht, auf die Steh-Pizzeria aufmerksam zu machen. „Die bleiben zwei, drei Tage stehen, dann werden sie geklaut.“ Generell finde er es aber sehr gut, dass sich etwas in der Straße tut. „Es kommen neue Geschäfte rein, Mainz bekommt vielleicht einen kleinen Aufschwung. Die Stadt muss belebt werden.“ Doch Collu rechnet damit, dass er noch mindestens zwei Jahre auf die Zähne beißen muss. Bis dahin versuche er, mit Werbung auf sich aufmerksam zu machen. „Als Ein-Mann-Betrieb ist das gar nicht so einfach.“ Zumal er auch immer noch seine andere Pizzeria in Finthen betreibt.
Woher der Name stammt
Auch sein Onkel habe die Steh-Pizzeria 20 Jahre lang allein geführt, vorher dessen Vater, und davor der Cousin des Vaters. „Es gibt die Pizzeria locker schon 50 Jahre. Wir waren eine der ersten Pizzerien in Mainz nach dem Como Lario“, sagt Collu. Schon zu Hertie-Zeiten habe man Pizzen verkauft. „Es kommen häufiger mal Menschen um die 50 vorbei, die erzählen, dass sie hier schon als Kind gegessen haben.“ Den Namen habe man damals zur Eröffnung vom benachbarten Eiscafé Dolomiti übernommen, das es sogar schon seit 1951 gibt. „Aber die beiden Geschäfte haben nie zusammengehört.“
Die Pizzeria soll auch weiter im Familienbesitz bleiben. Ein Verkauf habe nie zur Debatte gestanden. „Das Dolomiti liegt uns einfach am Herzen. Es ist ein Teil von Mainz, von seiner Geschichte.“ Jetzt hofft Collu, dass sein Onkel wieder gesund wird und den Laden wieder übernehmen kann.