Warum die Polizei Fahrradfahrer in der Rheinallee stoppte

Ein Großaufgebot von Radfahrern sorgte am Freitag für Aufsehen. In der Rheinallee wurden die Radfahrer von der Polizei angehalten. Über den Grund dafür wird derzeit heftig diskutiert.

Warum die Polizei Fahrradfahrer in der Rheinallee stoppte

Eine ungewöhnlich hohe Menge an Radfahrern in der Mainzer Innenstadt sorgte am Freitag für Verwirrung. Mit geschätzten 60 Fahrrädern waren Mitglieder der Bewegung „Critical Mass“ (CM) auf den Straßen unterwegs. In der Rheinallee stoppte sie die Polizei dann mit zwei Streifenwagen.

Die Radfahrer wunderten sich darüber: „Polizei blockiert Rheinallee, weil Menschen fröhlich gemeinsam Fahrrad fahren“, schreibt etwa ein Merkurist-Leser – und entfacht damit eine Diskussion. Einige meinen, es habe sich um eine unangemeldete Demonstration gehandelt, wieder andere vermuten, dass die Straßenverkehrsordnung nicht eingehalten wurde. „Wir fahren schon über zehn Jahre jeden ersten Freitag durch die Stadt.... Heute hat @PolizeiMainz das spontane Bedürfnis uns mal anzuhalten“, schreibt CM auf Twitter.

War es eine nicht angemeldete Demo?

Wie Polizeipressesprecher Rinaldo Roberto auf Merkurist-Anfrage mitteilt, hätten „andere Verkehrsteilnehmer“ die Gruppe gemeldet. Einsatzkräfte hielten die Gruppe dann auf Höhe der Nahestraße an. Dadurch seien die Radfahrer für einige Minuten zum Stillstand gekommen, gesichert durch einen Streifenwagen. Wegen des Stopps seien andere Verkehrsteilnehmer behindert worden, sagt Roberto. „Dass @cm_Mainz Freitag fährt, war nicht bekannt“, entgegnet die Polizei auf Twitter. Wie Roberto erklärt, sei zwar die Gruppe an jedem ersten Freitag im Monat unterwegs, doch normalerweise tauschten sich die Verantwortlichen vorher mit der Polizei aus. Das sei vor diesem Tag nicht der Fall gewesen.

Nachdem bekannt wurde, dass es sich um die CM handelte, sei die Gruppe nach hinten von einem Streifenwagen abgesichert worden und habe weiterfahren können. Kontrolliert worden sei laut Polizei niemand. Die Route führte danach noch über Goethestraße, Kaiser-Wilhelm-Ring, Boppstraße, Kaiserstraße, Bauhofstraße, Flachsmarktstraße, Höfchen, Markplatz und Schillerplatz.

Verstöße gegen die Straßenverkehrsregeln hätten keine vorgelegen, versichert der Polizeisprecher. „Die Gruppe besteht bekanntermaßen aus geübten Radfahrenden, die sich regelkonform und selbst nach vorne absichernd im Straßenverkehr bewegen.“ Der Streifenwagen am Ende sollte verhindern, dass es zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern komme.

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