Kostenlos viermal im Jahr können die Mainzer ihren Sperrmüll bei Voranmeldung abholen lassen. Doch offenbar ist das manchen Einwohnern schon zu viel Aufwand. Denn immer häufiger türmen sich mehr oder weniger große Sperrholzhaufen auf den Straßen. Besonders ins Auge fallen diese oft illegal abgestellten Abfälle in der Alt- und Neustadt.
Abholung innerhalb von acht Tagen
Viele Privatleute und auch Händler in der Mainzer Altstadt beschweren sich jedenfalls über „unhaltbare Zustände“. Erst kürzlich berichtete Merkurist auch über Müllberge auf Bordsteinen in der Mainzer Neustadt, die sich Lesern zufolge regelmäßig am Straßenrand der Mozartstraße befinden.
Die Stadtverwaltung erklärte dazu jedoch erst unlängst, dass ihr nicht bekannt sei, dass die illegale Müllablagerung im öffentlichen Raum in Mainz zugenommen hätte. Doch nicht alle, die durch Mainz spazieren, können diese Aussagen nachvollziehen.
Darunter ist auch ein Leser, der beispielsweise in der Altstadt (Sperr-)Müll-Ablagerungen entdeckt hat, die offenbar schon längere Zeit, seit Oktober, dort liegen sollen:
Auch Leser Daniel bemängelt, dass in der Neustadt schon mehrere Wochen illegal abgestellter Sperrmüll einfach nicht abgeholt werde. Doch was kann die Stadt Mainz dagegen tun? Dazu sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr im Sommer: „Illegal abgestellter sperriger Abfall muss – und wird – genau wie korrekt angemeldeter sperriger Abfall in der Regel innerhalb von acht Tagen nach der Meldung abgeholt.“ Dazu müsse man wissen, dass bei den Sammelfahrzeugen aus wirtschaftlichen Gründen die Ladekapazität komplett ausgeschöpft und der sperrige Abfall zudem nach drei unterschiedlichen Abfall-Fraktionen getrennt entsorgt wird.
Im ungünstigsten Fall müssten also mehrere Fahrzeuge eine illegale Abholung anfahren. Der Entsorgungsbetrieb versuche aber zusätzlich, mithilfe der „Umweltstreife“ auch die Verursacher im Vorfeld zu ermitteln, um – wenn möglich – die Kosten in Rechnung zu stellen. „Oft wird der sperrige illegale Abfall nach der Meldung auch schneller abgeholt. Probleme beziehungsweise Verzögerungen entstehen aber, wenn sperriger Abfall auf privaten Grundstücken abgeladen wird.“ Hier entstünden unter Umständen Kosten für die Eigentümer, was vorab alles zu klären sei.
Außerdem könne es schwierig werden, wenn Baustellenabfälle und gefährliche oder unbekannte Abfälle ins Spiel kommen. Dafür würden wiederum Spezialfahrzeuge und besonders qualifiziertes Entsorgungspersonal, wie Radlader, Bagger, Gefahrgut-Transporter und chemische Fachkräfte benötigt. „Das ist zum Glück aber selten der Fall“, so Peterhanwahr.
Doch auch jeder einzelne kann mithelfen. Wer einen Abfall- oder einen mutmaßlich illegal abgestellten Sperrmüll-Haufen im öffentlichen Mainzer Raum bemerkt, kann diesen auch unter diesem Link bei der Stadt melden.