Autofahrer, die in Mainz über bereits rot zeigende Ampeln fahren, müssen an bestimmten Stellen in der Stadt damit rechen, geblitzt zu werden. Denn sogenannte Red and Speed-Anlagen lösen nicht nur bei überhöhter Geschwindigkeit, sondern auch bei Rotlichtverstößen aus.
Solche Blitzer können auch Radfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, erfassen. Angst, hierfür verwarnt zu werden, müssen Radfahrer in der Regel jedoch nicht haben. Denn anders als beim Auto über das Kennzeichen gestaltet sich die Suche nach der Identität der Radfahrer eher schwierig. Meist können die Personen nur bei Kontrollen vor Ort überführt werden.
Leser Gerd ist nun der Meinung, dass eher zu wenige solcher Kontrollen stattfinden. Er fragt etwas provokant: „Warum werden an Ampeln nicht öfter mal Radfahrer kontrolliert?“ Es sei unfassbar, wie viele rot einfach ignorieren, meint Gerd. Doch wie sieht es nun in Mainz aus, erfolgen hier regelmäßig Kontrollen?
So wird kontrolliert
Auf Anfrage erklärt die Polizei hierzu, dass seitens der Dienststellen immer wieder Kontrollen an Ampeln stattfänden, die auch den Radverkehr betreffen. Dies könne bei einer Schwerpunktkontrolle geschehen oder einfach im alltäglichen Dienst, indem sich zwei Beamte eine Zeit lang einer bestimmten Ampel widmen.
Zudem werde das Verkehrsverhalten an Ampeln auch bei Streifenfahrten kontrolliert. Wie ein Polizeisprecher erklärt, hätten bislang jedoch noch keine Schwerpunktkontrollen zusammen mit der Stadt bezüglich der Rotlichtüberwachung von Radfahrern stattgefunden.
Man könne aber sagen, dass Rotlichtverstöße von Radfahrern „regelmäßig“ vorkämen. Valide Aussagen, wie häufig Radfahrer bei Rot über die Ampel fahren, könne man aber nicht machen. „Es werden keine Statistiken über Rotlichtverstöße geführt“, so ein Sprecher. Ebenso seien aber auch beispielsweise Rotlichtverstöße bei Autofahrern oder Fußgängern festzustellen. Deshalb macht der Polizeisprecher abschließend deutlich: „Es wäre vermessen, ohne Grundlage hier eine Aussage zu treffen und dadurch Verkehrsteilnehmer gegeneinander ‘auszuspielen’.“