Erneut Ärger um Mainzer Weihnachtsmarkt am Neubrunnenplatz

Nur noch wenige Tage bis Heiligabend. Langsam kehrt der Weihnachtsfriede in Mainz ein. Für den Weihnachtsmarkt am Neubrunnenplatz trifft das aber nicht zu. Hier spart die IG Mainzer City-Carré weiterhin nicht mit Kritik an der Veranstaltung.

Erneut Ärger um Mainzer Weihnachtsmarkt am Neubrunnenplatz

Nur noch gut eine Woche, dann endet der Mainzer Weihnachtsmarkt rund um den Dom. Teilweise noch bis Jahresende haben hingegen die „Winterzeit-Märkte“ geöffnet. Zu diesen zählte im letzten Jahr auch noch der Standort am Neubrunnenplatz. Doch 2023 zog der Markt in den Innenhof des Schlosses um, was bei den bisherigen Standbetreibern nicht gerade gut ankam. Doch auch wenn der „Winterzeit-Markt“ verlegt wurde, gibt es dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt auf dem Platz an der Verbindungsachse zwischen Alt- und Neustadt. So engagiert sich dort nun der Mainzer Geschäftsmann David Wilk („Rauschritter“ / Neue Golden Ross Kaserne) mit einem neuen Konzept.

Harte Kritik an neuem Weihnachtsmarkt

Indes reißt der Ärger um die Vergabe und das Konzept des Weihnachtsmarkts nicht ab. So erneuert die Interessengemeinschaft Mainzer City-Carré ihre Kritik an dem Vorgehen. Zudem legt der City-Carré-Vorsitzende Dieter Grünewald sogar noch einmal nach. „Ich empfinde es den Standbetreibern gegenüber als nicht sonderlich fair, ihnen quasi unvorbereitet eine Standverlagerung auf den Innenhof des Schlosses zuzumuten und vorzuschreiben.“ Wie Grünewald sagt, habe man zudem auch noch den neuen Weihnachtsmarkt hinter dem Rücken der äußerst verärgerten Standbetreiber organisiert.

Doch damit nicht genug: Bisher würde auch das neue Konzept keineswegs überzeugen, meint der City-Carré-Chef. „Das Gegenteil ist der Fall, es herrscht eine unzufriedene und angespannte Stimmung unter den Betreibern und deren Mitarbeitern“, will Grünewald in Erfahrung gebracht haben. Die Stände seien außerdem wenig weihnachtlich dekoriert und der Tannenbaum kärglich geschmückt. Weihnachtliches Flair stelle sich deshalb auf keinen Fall ein, so Grünewalds Meinung.

Vorwürfe „völliger Nonsens“

Doch was sagt nun Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) zu dem Vorwurf Grünewalds, der Markt am Neubrunnenplatz habe sich quasi zum Flop entwickelt? „Ich finde es nicht gut, wie hier kommuniziert und versucht wird, alles schlecht zu reden. Der neue Betreiber David Wilk hat sich sehr ins Zeug gelegt und mit einem Mix aus neuen Ideen und Altbewährtem einen ordentlichen Neuanfang am Neubrunnenplatz hinbekommen.“ Auch zum Vorwurf, sie hätte mit dem Mainzer Geschäftsmann David Wilk hinter dem Rücken der ehemaligen Standbetreiber schon längere Zeit verhandelt und dann vollendete Tatsachen geschaffen, nimmt Matz deutlich Stellung: „Das ist völliger Nonsens. Ich habe zwar von Herrn Wilks Wunsch erfahren, dass er gerne als Standbetreiber auf den Weihnachtsmarkt will. Dabei habe ich ihn aber gleichzeitig auf das strenge Ausschreibungsverfahren der Stadt hingewiesen, dem sich jeder Bewerber unterziehen muss.“

Sicherlich sei die Entscheidung etwas kurzfristig gefallen, dass Mainzplus Citymarketing den Winterzeit-Markt am Neubrunnenplatz aufgibt und in den Schloss-Innenhof zieht. „Man hatte aber auch gehofft, dass die Beschicker mit an den neuen Ort gehen, was dann zum Teil auch passiert ist“, erklärt Matz. Und wie bewertet David Wilk die andauernden Diskussionen? Gegenüber Merkurist zeigte sich der Geschäftsmann mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsmarkts zufrieden. Zwar könne man sicherlich immer noch etwas besser machen, dafür habe man aber auch nur eine kurze Vorlaufzeit von vier Wochen zur Vorbereitung gehabt. Wie Wilk sagt, spüre er jedoch die volle Rückendeckung der Stadt.