Ärger um Zufahrt zur Nato-Rampe in Mainz-Laubenheim

Einfach das Auto an der Nato-Rampe in Laubenheim parken, um dann am Rhein spazieren zu gehen, das funktioniert nicht mehr. Denn Autos dürfen hier nicht abgestellt werden. Das ärgert jedoch einige Bürger, die stark mobilitätseingeschränkt sind.

Ärger um Zufahrt zur Nato-Rampe in Mainz-Laubenheim

Wer aktuell an der Nato-Rampe spazieren geht und Halt auf einer Sitzbank macht, der kann dabei zumindest seit Kurzem wieder auf den Rhein blicken. Denn dort wurden die jüngst verkehrt aufgestellten Bänke neu installiert (wir berichteten). Doch nun ist die Nato-Rampe erneut im Fokus und sorgt für Diskussionen. Genauer gesagt geht es dabei um die Zufahrtsregelung vor Ort. Zwar dürfen Fahrradfahrer passieren, doch für Autos ist die Durchfahrt verboten. Lediglich das „Ein- und Aussetzen von Wasserfahrzeugen“ ist gestattet.

Kritik an Zufahrtsregelung

Einigen Bürgern gefällt diese Regelung überhaupt nicht. So moniert beispielsweise Leserin Heidrun, dass mit dieser Entscheidung Leute diskriminiert würden, die nicht mehr gut zu Fuß sind, aber dennoch gerne einen Ausflug an die Nato-Rampe machen wollen. „Man kann hier nicht mal mehr reinfahren und die Leute absetzen.“ Offenbar müsse man erst einmal eine Genehmigung beantragen, um dies machen zu dürfen, sagt Heidrun. Kritisch gesehen wird diese Zufahrtsregelung auch im Ortsbeirat Laubenheim: „Wie sollen angesichts des Durchfahrtverbotes mobilitätseingeschränkte Personen an das Rheinufer, die Freizeitbereiche und an die neue Gastronomie gelangen?“, fragten SPD, CDU, Grüne, FDP und ÖDP die Stadtverwaltung.

Wie Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sagt, würden in diesem Zusammenhang „Möglichkeiten bezüglich einer Bus- und/ oder Shuttleanbindung seitens der Verwaltung ergebnisoffen zu prüfen sein.“ Wie lange dies aber dauern könnte, ließ die Politikerin offen. Jedoch gebe es noch eine andere Möglichkeit für Privatleute, so Steinkrüger. So könnten mobilitätseingeschränkte Personen mit zuvor eingeholter und besonderer Zustimmung der Stadt Mainz bis ans Ziel gebracht werden. Der Fahrer müsste den Pkw dann aber umgehend auf einem ausgewiesenen Parkplatz abstellen.

Doch werden diese Parkmöglichkeiten vor Ort dann überhaupt ausreichen? Der Laubenheimer Ortsbeirat wollte deswegen von der Verwaltung wissen, ob die Anzahl der markierten Parkplätze entlang der Zufahrtstraße zur Nato-Rampe (zwischen Dammweg und Kiesbetrieb) möglicherweise noch erhöht werden könnte. Doch das ist laut Dezernentin Steinkrüger nicht möglich. „Die Anzahl kann aus Verkehrssicherheitsgründen nicht noch mehr erweitert werden.“ Wenn es sich in den Sommermonaten zeigen sollte, dass die Parkplätze nicht ausreichen, werde daher eine Parkscheibenregelung stattfinden, um eventuelle Dauerparker zu verdrängen.

Umsatzeinbußen für Gastronomie?

Leserin Heidrun ist von der Zufahrtsregelung jedenfalls nicht überzeugt. Zudem sorgt sie sich ganz allgemein um die Attraktivität des Rheinufers rund um die Nato-Rampe. Sie meint, auch im Hinblick auf den Weinstand, dass dort möglicherweise „tote Hose“ herrschen könnte. Betrieben wird der Ausschank von Gauls Catering. Dort macht man sich jedoch eher weniger Sorgen um die Zufahrtsbeschränkungen, wie Geschäftsführer Darabi Spanos auf Anfrage erklärt. „Wir befürchten keine negativen Auswirkungen.“ Mit 50 Sitzplätzen habe man ohnehin eine eher limitierte Fläche. Die meisten Gäste seien Radfahrer und Spaziergänger. „Mit dem Auto kommt eher keiner zum Biergarten.“ Den Ärger einiger mobilitätseingeschränkter Leute, dass an der Nato-Rampe nicht mehr geparkt werden dürfe, könne er aber durchaus nachvollziehen.

Ob es in Zukunft tatsächlich eine Busanbindung geben wird und wie schnell diese Realität werden könnte, bleibt jetzt erst einmal abzuwarten. Die Diskussionen über die Zufahrtsregelung werden bis zu einer Entscheidung wohl weitergehen.

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