Seit dem 26. Februar sind die Türen der „Naturdrogerie“ in der Residenzpassage geschlossen. Denn dem langjährigen Mainzer Familienunternehmen steht nun das Aus bevor, erzählt Inhaber Uwe Schürrmann (42) im Merkurist-Gespräch.
Derzeit laufe ein sogenanntes Insolvenz-Vorverfahren. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob und wann es noch einen Räumungsverkauf geben kann. „Ich hoffe, dass es noch diesen Monat klappt“, sagt Schürrmann. Spätestens danach komme für ihn aber die endgültige Schließung. „Fürs Geschäft ist ganz klar, dass es geschlossen bleibt.“
„Echte Nachhaltigkeit“
Erst 2022 zog Schürrmann mit der Naturdrogerie in größere Geschäftsräume in der neu sanierten Residenzpassage um. Vorher war die Naturdrogerie 18 Jahre lang im Bleichenviertel, gegründet wurde sie damals von seiner Mutter Beate. Dass das Familienunternehmen jetzt vor dem Aus steht, treffe Schürrmann hart. „Das ist, als hätte ich ein Bein amputiert bekommen.“
Vor allem den Kontakt mit den Stammkunden werde er vermissen, erzählt der Mainzer. Mit den nachhaltig produzierten Produkten in der Naturdrogerie hätten er und seine Mutter sich dafür eingesetzt, den Leuten „echte Nachhaltigkeit“ näherzubringen. „Ich hoffe, dass wir zumindest in irgendeiner Form einen Impuls geben konnten.“
Suche nach Nachfolger
Andererseits sei es auch erleichternd, sich nicht weiter um die Existenz des eigenen Geschäfts sorgen zu müssen. „Man kann mal wieder ruhig schlafen“, sagt Schürrmann. Gerade in der Mainzer Innenstadt sei es schwer für Selbstständige im Einzelhandel. Sein Wunsch für die Zukunft: „Wir brauchen mehr Grün, mehr für die Menschen. Wenn man sich mehr Einzelhandel in der Stadt wünscht, muss da auch ein Umdenken stattfinden.“
Für die Naturdrogerie hofft Schürrmann, dass das Geschäft nicht lange leer stehen muss – und vielleicht auch weiterhin Naturkosmetik anbietet. Aktuell laufe schon die Suche nach einem Nachfolger. „Schön wäre es natürlich, wenn wir einen Nachmieter finden würden, der alles übernimmt“, so Schürrmann.
