DHL-Kundin Monika Müller aus Hartenberg-Münchfeld ist entsetzt. Kürzlich wartete die Mainzerin auf eine wichtige Paketsendung. Sie hatte nämlich einen nicht ganz günstigen Laptop bestellt. Zwar kam sie letztlich auch an ihr Paket. Doch damit, wie sie es erhielt, kann sich die Mainzerin ganz und gar nicht abfinden.
Paketausgabe unzulässig?
Wie Monika gegenüber Merkurist erklärt, sei ihr die Lieferung des Laptops im Wert von 1000 Euro angekündigt worden. „Da die Paketboten auch gerne mal ohne zu klingeln weiterfahren und dann angeben, es wäre niemand angetroffen worden, habe ich das ganze per Live-Tracking verfolgt.“ Als das Paket dann quasi am Zielort eintraf, habe sie ihren Mann nach unten auf die Straße geschickt, damit dieser das Paket in Empfang nehmen kann.
In diesem Moment habe sich dann jedoch die Szene ereignet, die Monika kritisiert. Wie die Mainzerin angibt, habe DHL das Paket mit dem teuren Inhalt einfach herausgegeben, ohne von ihrem Mann eine Legitimation zu verlangen. „Auf Nachfrage meines Mannes, ob er ein Paket für Müller hat, wurde dies von dem DHL-Fahrer bejaht und ohne Weiteres meinem Mann ausgehändigt.“ Auf die Frage ihres Mannes, ob denn der DHL-Mitarbeiter den Ausweis kontrollieren wolle, sei dies verneint worden mit der Begründung, dass dies nicht nötig wäre. „Der Empfänger war eindeutig Monika Müller, der Paketbote hätte dieses Paket niemals so einfach aushändigen dürfen“, sagt die Mainzerin. Generell finde die seit Corona übliche kontaktlose Auslieferung schon recht grenzwertig, aber dieses Vorgehen sei unmöglich. „Im schlechtesten Fall bedeutet das für alle Beteiligten viel Ärger und Unannehmlichkeiten.“
So reagiert DHL
Wie bewertet nun DHL den Sachverhalt? Auf Anfrage erklärt Stefan Heß von der DHL-Group, Pressestelle Frankfurt, dass man den Zusteller befragt habe. „Danach stellt sich der Sachverhalt aus unserer Sicht so dar, dass der Kunde (Herr Müller) unserem Zusteller persönlich bekannt ist und er sich deshalb auch keinen Personalausweis zeigen ließ, wie er das sonst bei einer etwaigen Ersatzzustellung gemacht hätte.“ Allerdings habe der Mitarbeiter einen Fehler beim Scannen eingeräumt, so Heß. Denn er habe versehentlich gescannt „Sendung an Empfänger ausgeliefert“ anstatt „Sendung an Ehegatten ausgeliefert“.
„Diesen Fehler bedauern wir und auch unser Zusteller und bitten dafür um Entschuldigung“, sagt der DHL-Sprecher. Den Vorwurf, der Zusteller würde an dem Haus vorbeifahren, ohne zu Klingeln, weise der Paketfahrer vehement zurück. „Wir dürfen betonen, dass es sich bei diesem Zusteller um einen exzellenten Mitarbeiter handelt, der sehr gute Arbeit abliefert und der aus unserer Sicht absolut glaubwürdig ist“, erklärt DHL Group-Sprecher Heß abschließend.