Rund 160 Rekruten der Bundeswehr haben sich an diesem Mittwoch (19. November) vor dem Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz versammelt.
Die Soldaten gehören zum Luftwaffenausbildungsbataillon aus Roth und zum Heimatschutzregiment 5 aus Hessen. Auf dem Deutschhausplatz legten sie ihr feierliches Gelöbnis und ihren Diensteid ab. Anlass für den Termin war laut dem Landtag das 70-jährige Bestehen der Bundeswehr, die am 12. November 1955 gegründet wurde. Das öffentliche Gelöbnis fand bereits zum vierten Mal vor dem rheinland-pfälzischen Landtag statt. Laut Landtag soll die Öffentlichkeit die Einbindung der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft verdeutlichen.
Hering spricht sich für verpflichtenden Dienst aus
Bei dem Zeremoniell gelobten die Soldaten, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Oberst Michael Trautermann, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, lobte ihre Entscheidung, freiwillig Dienst zu leisten. Dies sei angesichts des Krieges in der Ukraine keine Selbstverständlichkeit. „Sie zeigt, dass Sie sich Gedanken gemacht haben, dass Sie Verantwortung übernehmen und dass Sie unserem Land und unserer Gesellschaft dienen wollen“, so Trautermann.
Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) sprach sich für einen verpflichtenden Dienst am Gemeinwesen nach Schule und Ausbildung aus: bei der Bundeswehr, im Katastrophenschutz oder in sozialen Einrichtungen. Ein solcher Dienst könne dem Personalmangel entgegenwirken und Menschen aus verschiedenen sozialen Milieus zusammenbringen. „Ein verpflichtender Dienst für alle ist daher kein Rückschritt in alte Pflichtstrukturen, sondern ein Fortschritt hin zu einer aktiven und solidarischen Bürgergesellschaft“, so der Landtagspräsident.
Auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) richtete ein Grußwort an die Soldaten. Er hob die enge und vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und der Bundeswehr hervor. „Unsere Kommunen sind Heimat von 18 Bundeswehrstandorten und Gastgeber für zehntausende Soldatinnen und Soldaten sowie für ihre Familien. Diese Präsenz ist weit mehr als eine Zahl: Sie prägt unser Land, unseren Alltag und unsere gemeinsame Verantwortung füreinander“, sagte Schweitzer.