Eigentlich galt die Sonderregelung nur etwa für ein halbes Jahr. Ab dem 15. Mai 2020 war es den Mainzer Gastronomiebetrieben erlaubt, mehr Tische und Stühle in den Außenbereich zu stellen – damit die Menschen wieder zusammensitzen konnten. Zudem sollte den Betrieben, die von den Corona-Maßnahmen stark mitgenommen waren, somit wieder mehr Einnahmen beschert werden.
Das ist nun drei Jahre her, und immer noch kommen die Lokale in den Genuss von erweiterten Außenflächen. Der Nachteil für viele Autofahrer: Bei der ohnehin schon schwierigen Parkplatzsituation, etwa in der Mainzer Neustadt oder Altstadt, fallen zusätzliche Parkplätze weg. „Parkplatznot in der Neustadt! Wann fallen die Außenflächen der Gasthäuser wieder weg?“, will daher eine Merkurist-Leserin wissen.
„Im Sommer wollen alle draußen sitzen“
Bis heute profitieren jedenflls etliche Mainzer Cafés und Restaurants von der Maßnahme. Dazu gehört auch das „Café Portugal“ in der Heidelbergerfaßgasse 7. Vor der Sonderregelung konnte Betreiber Manuel Nunes nur im Innenraum bewirten, seit dem Mai 2020 hat er 40 Sitzplätze vor seinem Lokal. „Das war eine tolle Idee“, sagt Nunes im Gespräch mit Merkurist. „In der Corona-Zeit ging es uns lange sehr schlecht, die zusätzliche Fläche hatte uns endlich wieder Gäste gebracht.“ Drei Parkplätze seien für die Tische und Stühle weggefallen. Doch das lohnt sich für Nunes bis heute: „Im Sommer wollen alle draußen sitzen“, erklärt er. Während seine „Terrasse“ voll besetzt sei, würden sich im Innenbereich nur sehr wenige Menschen aufhalten.
Auch Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) hat eine eindeutige Meinung zu den erweiterten Gastro-Flächen: „Die Außengastronomie wird erhalten“, erklärt er auf dem neuen Instagram-Kanal der Stadt Mainz. Er wolle mehr Gastronomie in der Innen- und Altstadt schaffen. „Dass dann Parkplätze in gastronomische Flächen umgewandelt werden, halte ich für einen guten Weg“, so Haase. Die Stadt wolle daher diesen Weg weitergehen, „und Mainz zu einer lebenswerten Stadt machen, wo die Leute gerne hingehen, wo die Stadt auch lebt“. Dank großer Außenflächen könnten die Gastronomen ihrem Geschäft gut nachkommen, daher wolle er diese Maßnahme auch weiter unterstützen.