2500 Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten geflüchtet sind, wohnen bereits in Mainz. Nun soll für Flüchtlinge noch mehr Platz geschaffen werden. Langfristig, so der Plan, sollen allein auf dem Mainzer Layenhof 300 Menschen unterkommen können, einem Teil von Finthen, der an den Flugplatz angrenzt. Es ist dann die 18. Unterkunft im Stadtgebiet, in der geflüchtete Menschen unterkommen.
Eine Übergangslösung steht bereits ab Januar bereit: zwei Containerbauten für etwa 100 Leute. Ihr Standort befindet sich an einem Wendehammer auf dem Layenhof. Ursprünglich hatte die Stadt als Standort den Bolzplatz vorgesehen, doch nach Protesten der Anwohner eingelenkt und schließlich eine alternative Freifläche als Baugrund ausgewiesen (wir berichteten).
Gute Erfahrungen mit ehrenamtlichen Helfern
Betreut werden die Menschen ab nächstem Jahr von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), unter Leitung von Michael Kurz, dem Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Mainz-Bingen. Von Montag bis Freitag würde täglich jemand vor Ort sein, erklärte Kurz bei einem Pressegespräch am Dienstag vor Ort. „Wir sind dafür da, das Zusammenleben zu regeln, zu beraten und sozialpädagogisch zu betreuen.“ Auch die Hilfe von Ehrenamtlichen soll von hier aus koordiniert werden.
Das DRK sowie die Stadt hätten bereits bei der vorherigen Flüchtlingsunterkunft vor sechs Jahren gute Erfahrungen mit der Unterstützung der Layenhöfer gemacht, so Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch. „Das hat damals sehr gut funktioniert.“ Hilfe bieten die Ehrenamtlichen in der Regel bei der Integration der Menschen, sie koordinieren Angebote und geben den Kindern Hausaufgabenhilfe.
„Wir sind in Mainz dauerhaft auf der Suche nach geeigneten Unterkünften“, so Lensch weiter. In fast allen Stadtteilen gebe es inzwischen entsprechende Häuser. Die Menschen, die hier einziehen, kommen vornehmlich aus dem Irak, aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Bis zu 30 Menschen würden pro Woche aus den Landeseinrichtungen nach Mainz zugeteilt und hier Zuflucht finden.
300 Menschen ab übernächstem Jahr
In den Containern auf dem Layenhof sollen sie aber nur vorübergehend unterkommen. Bereits Anfang des nächsten Jahres soll mit dem Bau von drei mehrgeschossigen Holzhäusern begonnen werden. Hier sollen ab 2025 dann etwa 300 Menschen unterkommen. Damit würde sich dann die Einwohnerzahl auf dem Layenhof verdoppeln. Doch sowohl DRK-Geschäftsführer Kurz als auch Sozialdezernent Lensch sehen darin kein Problem: „Die Busse fahren hier regelmäßig, sodass die Leute auch flexibel sind“, sagten sie am Dienstagmittag. Falls Familien kommen, könnten die Kinder die Kita auf dem Layenhof besuchen oder die Grundschule in Finthen.
Die Holzhäuser, so Lensch, sollen auch zukünftig im Ort bleiben. Wenn sie nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft benötigt werden, könnten sie als Wohnungen vermietet werden.
Wer an einer ehrenamtlichen Tätigkeit zur Unterstützung geflüchteter Menschen interessiert ist, kann sich an Stefan Schenkelberg, Flüchtlingskoordinator der Landeshauptstadt Mainz, wenden: fluechtlingskoordination@stadt.mainz.de oder telefonisch unter 06131 123179.