Erst seit Samstag hat die Filiale der Kaffeerösterei Müller in der Frauenlobstraße 58 geschlossen. Doch lange müssen die Neustadt-Bewohner nicht auf die Produkte der Bodenheimer Rösterei verzichten. Denn auch das Nachfolge-Café „Ciao Ragazzi“ setzt weiter auf „Müller“-Kaffee und dessen unverpackte Bohnen. „Wir werden nur das Sortiment von etwa 20 auf sechs reduzieren“, sagt der neue Inhaber Massimo Sanfelice gegenüber Merkurist.
An anderer Stelle wird das Sortiment jedoch erweitert. So gibt es im „Ciao Ragazzi“ künftig auch Tee, außerdem gleich mehrere Speisen: Croissants, gegrillte Panini, Porridge und Kuchen. Die Produkte werden bezogen von einem Dieburger Konditor, einem italienischen Feinkostladen aus Darmstadt und einer Konditorin aus Mainz-Marienborn.
Das goldene „M“ bleibt
Dass Sanfelice das Café übernimmt, stehe bereits seit Juli fest, vor kurzem wurde der Mietvertrag unterschrieben. Schon zwei Tage nach der Schließung hat die Umgestaltung des Ladens begonnen, unter anderem werden die Wände neu gestrichen. Außerdem kommt ein weiterer Stehtisch hinzu. In der Mitte wird eine Gitterbox stehen, die eigentlich Verkaufsfläche ist, aber auch als Stehplatz genutzt werden kann. So müssen Gruppen nicht mehr nebeneinander aufgereiht stehen. Auch im „Ciao Ragazzi“ bleibt es beim To-Go-Geschäft. Draußen wird es weiterhin eine Sitzbank geben, ab Frühjahr soll noch eine Markise hinzukommen.
Das goldene „M“ von Müller bleibt. Sanfelice sagt: „Wir wollen deutlich machen, dass wir weiter auf den Kaffee und das grundsätzliche Konzept von Müller setzen.“ Der Name „Ciao Ragazzi“ sei in Italien eine geschlechtsfreie Begrüßung von Gruppen. „Man kann junge und ältere Leute damit ansprechen. Es bedeutet so viel wie ‘Servus zusammen’“, erklärt Sanfelice, dessen Eltern aus Italien kommen. Der Name solle damit auch das Konzept widerspiegeln. „So hat es Dominic hier auch aufgebaut. Müller hatte keine feste Zielgruppe. Auch wir wollen uns an alle Gäste richten, die ein Qualitätsbewusstsein haben. Wir wollen keinen Trends hinterherlaufen. Am Ende soll es eine gute, ehrliche Tasse Kaffee sein.“
Einnahmen der Eröffnungsfeier gehen an Kinderhospiz
Von 2007 bis 2009 leitete der Darmstädter Sanfelice das „Mosch Mosch“ in Mainz, danach arbeitete er in einer bayerischen Kaffeerösterei, war später selbst Geschäftsführer in München. Von 2015 an machte er sich selbständig und organisiert bis heute europaweit Caterings für Großevents. Seit 2020 lebt Sanfelice wieder mit seiner Familie in Mainz und will sich jetzt voll auf sein neues Café konzentrieren. Aktuell hat er zwei Mitarbeiter, sucht aber weiterhin Leute.
Am 12. November ist die offizielle Eröffnungsfeier von 10 bis 17 Uhr. „Wir lassen uns noch etwas Besonderes einfallen.“ Fest steht bereits jetzt: Die Einnahmen vom Eröffnungstag gehen an das Kinderhospiz Mainz.
Geöffnet hat „Ciao Ragazzi“ dann von Montag bis Freitag 8-18 Uhr und Samstag von 10-16 Uhr. Sonntag ist Ruhetag. Weitere Infos gibt es auf Instagram.