Wie wird die neue Spitze der Mainzer Wohnbau aussehen? Die Verträge der Geschäftsführer Thomas Will (SPD) und Franz Ringhoffer (FDP) laufen Ende Oktober beziehungsweise Ende 2025 aus. Wie die „Allgemeine Zeitung“ berichtet, werden in der Aufsichtsratssitzung am 27. April zwei Bewerber für die Geschäftsführung vorgestellt.
Dabei soll es sich um Andreas Drubba und Roman Becker handeln. Drubba war unter anderem Referent von Bürgermeister Günter Beck (Grüne) und ist heute Leiter des Bürgeramtes. Becker (SPD) war lange bei den Mainzer Stadtwerken beschäftigt, ist aktuell Geschäftsführer in der Wohnungsbaugesellschaft Mainz-Bingen.
Die Mainzer CDU hat die mögliche Besetzung nun deutlich kritisiert. „Nachdem in der Presse diskutiert wurde, wer die neuen Geschäftsführer der Wohnbau Mainz GmbH werden sollen, zweifelt die CDU-Stadtratsfraktion daran, dass die Entscheidung zum Wohle der Stadt getroffen werden soll.“ Angesichts der Wohnungsbaukrise sei Mainz in einer „extrem schwierigen Ausgangsposition“, für die es eine „exzellente Expertise“ bei der Mainzer Wohnbau brauche. „Die beiden diskutierten Kandidaten bringen die erforderlichen Kompetenzen in dem Bereich jedoch nur bedingt mit“, so Ludwig Holle, CDU-Fraktionsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der Zentralen Beteiligungsgesellschaft Mainz (ZBM).
Zudem kritisiert Holle den Entscheidungsprozess. „Es muss die Frage erlaubt sein, wieso ausgerechnet zwei lokale Kandidaten aus dem Umfeld von Grünen und SPD vorgeschlagen werden, wenn die Positionen deutschlandweit ausgeschrieben gehören.“ Eigentlich gäbe es Auswahlprozesse, die der Stadtrat festgelegt habe. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb zwei Jahre vor dem Auslaufen des Vertrags von Ringhoffer die Stellen bereits neu besetzt werden. „Ein Jahr vor der Kommunalwahl hinterlässt das ein Geschmäckle.“
Der CDU-Kreisvorsitzende Thomas Gerster attackierte direkt Bürgermeister Beck. „Es macht den Anschein, dass Günter Beck als Geschäftsführer der ZBM mit der Aufgabe Personalentscheidungen zu treffen, überfordert ist.“ Beck stelle regelmäßig das Parteibuch über das Wohl der Stadt. Er solle seinen Posten als Geschäftsführer der ZBM deshalb räumen.