Wer öfter in Mainz unterwegs ist, hat sie bestimmt schon einmal gesehen: Kreide-Schriftzüge auf dem Boden, die auf belästigende Sprüche oder Vorfälle hinweisen. Eine Sammlung dieser „Ankreidungen“ will jetzt die Hochschule Mainz zeigen – und damit ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung setzen.
Am Donnerstag (23. November) wird auf dem Hochschul-Campus in Bretzenheim die Ausstellung „Chalk Back: Wir kreiden sexuelle Belästigung an!“ eröffnet. Dafür hat die Hochschule mit dem Frauennotruf Mainz und der Initiative „Catcalls of Mainz“ zusammengearbeitet. Denn diese steckt hinter den Kreide-Schriftzügen auf Mainzer Gehwegen und Straßen. Sie will damit auf sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit, auch „Catcalling“ genannt, aufmerksam machen und den Opfern eine Stimme geben.
Widerworte gegen Belästigung
Zwei Wochen lang zeigt die Ausstellung in der Hochschule nicht nur die aktuelle Arbeit von „Catcalls of Mainz“, sondern auch, wie die sogenannte Chalk-Back-Bewegung entstanden ist – eine Kombination aus „chalk“ (englisch für Kreide) und „talk back“ (englisch für frech antworten, Widerworte geben). Außerdem klärt sie über Catcalling und sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum auf.
Die Ausstellung findet parallel zur UN-Kampagne „Orange the World“ statt, die jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht. Dieses Jahr steht die Aktion deutschlandweit unter dem Motto „Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen Leben“.
Die Ausstellung „Chalk Back: Wir kreiden sexuelle Belästigung an!“ wird am Donnerstag (23. November) um 17 Uhr in der Lucy-Hillebrand-Straße 2 eröffnet. Der Eintritt ist frei. Mit dabei ist außer Vertretern von „Catcalls of Mainz“, dem Frauennotruf und der Hochschule auch die Mainzer Schriftstellerin Yasmin Abbas. Die Ausstellung läuft bis zum 8. Dezember.