Dieser Mainzer Cannabis-Verein hat die erste offizielle Anbaulizenz erhalten

In Mainz sind seit der Legalisierung von Cannabis im April 2024 mehrere Cannabis-Clubs entstanden. Nun ist „Cannabis Connection Mainz“ der erste lizensierte Verein der Stadt. Der Weg dahin war jedoch lang.

Dieser Mainzer Cannabis-Verein hat die erste offizielle Anbaulizenz erhalten

Seit fast einem Jahr ist in Deutschland der Besitz und Konsum von Cannabis unter bestimmten Auflagen erlaubt. Am 20. April 2024, nur 20 Tage nach der Legalisierung, gründete sich der Cannabis Social Club „Cannabis Connection Mainz e.V.“ Seit Anfang dieses Jahres ist der Club nun der erste lizensierte Verein in Mainz, das heißt er besitzt die offizielle Anbaulizenz.

Langer Weg zur Lizensierung

„Wir bestehen nach wie vor aus Freunden, Bekannten und Familie, die sich nach und nach in den Club eingebracht haben“, so Jeremy Padgett, Mitbetreiber des Clubs. Der Grund für den Beitritt zum Club sei die Vision von „gemeinschaftlich angebauten, sauberen und legalem Cannabis“. Bis zur Lizenz habe man alles aus eigener Tasche finanziert. Der Club habe keine Mitglieder aufnehmen wollen, bis feststand, dass das Projekt der Lizensierung tatsächlich verwirklicht werden kann.

Am 30. Januar 2025 kam schließlich der offizielle Erlaubnisbescheid der zuständigen Stelle in Rheinlandpfalz, dem LSJV (Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung). „Es war ein langer und harter Weg bis hier hin“, beschreibt Padgett den Prozess. Besonders schwierig dabei: eine geeignete Anbaustätte zu finden, die langfristig für eine professionelle Anzucht infrage kommt und ausbaufähig ist. Gleichzeitig müsse man auch die strengen Regularien einhalten. Nach langem Suchen sei dennoch die „perfekte Lokalität“ nicht weit außerhalb von Mainz gefunden worden. Einen Einblick in die Anbaustätte gewährt der Verein auf Instagram.

Verein hält sich an Prinzipien

In enger Zusammenarbeit mit dem LSJV erarbeitete „Cannabis Connection Mainz“ ein ausführliches Sicherheits-, Jugendschutz-, und Gesundheitskonzept. „Wir nehmen unsere Rolle diesbezüglich sehr ernst“, sagt der Betreiber. Durch die Teilnahme an Präventionsschulungen und das Aufstellen von Prinzipien wolle man den eigenen Mitgliedern eine beratende Funktion bieten und ihnen zur Seite stehen, wenn ein problematisches Konsumverhalten festgestellt wird.

Darüber hinaus wolle der Club Primärprävention betreiben. Das Angebot richte sich demnach eher an Personen, die schon Erfahrung im Umgang mit Cannabis haben. Der Zugang von Jugendlichen zum Club soll besonders eingeschränkt werden. So liege das Mindestalter für den Eintritt nicht bei den gesetzlich erlaubten 18, sondern bei 21 Jahren.

„Trotz dieser Vorsicht glauben wir fest an den Gebrauch von Cannabis als Genussmittel“, so Padgett. Die Mitglieder des Clubs seien zudem auch vom Modell des Social Clubs überzeugt, da so sauberes Cannabis entstehe und die Konsumenten dafür nicht mehr auf den Schwarzmarkt angewiesen seien.