Wer in nächster Zeit durch die Mainzer Altstadt läuft, könnte dabei auf einen Goldjungen stoßen. Der steht seit dieser Woche vor dem gleichnamigen „Café Goldjunge“ in der Badergasse. Hier erwartet die Mainzer eine Mischung aus Café und französischer Pâtisserie. „Das Logo ist ein altes Foto von meinem Opa auf dem Feld“, erzählt Inhaberin Kim Alisa Kölsch gegenüber Merkurist. Auf dem Originalbild halte der Großvater einen Rechen in der Hand, im Logo ist es passenderweise ein Ofenschieber. Eine Grafikerin hat das Logo erstellt, der Aufsteller vor dem Café ist vom Atelier 55.
Kim Alisa Kölsch ist gebürtige Mainzerin, zog mit 21 nach Göttingen und dann nach Berlin. Dort wurde sie im KaDeWe zur Konditorin ausgebildet, mittlerweile ist sie Konditormeisterin. „Mein Chef im KaDeWe war Franzose, deshalb wurde ich sehr von der Pâtisserie geprägt.“ Im Café Goldjunge gibt es deshalb vor allem Mousse-Törtchen, Tartelettes, Croissants und Brioche - alles hausgemacht. Während in einer deutschen Konditorei eher Stücke von einer großen Torte abgeschnitten werden, sind es in der Pâtisserie ganze Törtchen, die zudem aufwändig dekoriert werden. Zudem werde in der Konditorei eher auf Buttercreme, in der Pâtisserie auf Mousse gesetzt.
Frühstück und Mittagstisch
Kölsch’ Arbeitstag beginnt bereits um 5 oder 6 Uhr, dann bereitet sie unter anderem die Törtchen vor. Alles in der Pâtisserie ist selbstgemacht. Um neun Uhr öffnet der „Goldjunge“ schließlich. Im Café beginnt dann das Frühstück (vegan oder mit Fleisch), um 12 Uhr der Mittagstisch mit Quiche, Galette und Flammkuchen. Das Brot bezieht Kölsch von der Altstadtbäckerei Vetter, die Wurst von der Metzgerei Lumb. Die Kuchenvitrine ist durchgängig von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Im März begann das Team mit der Renovierung, zuvor hatte sich in den Räumen das „Café Dell Arte“ befunden. Etwa drei Monate habe der Umzug gedauert, die Corona-Pandemie sorgte für einige Verzögerungen. „Unter anderem mussten wir sehr lange auf den Ofen warten“ so Kölsch. Derzeit wird sie von einer weiteren Festangestellten und Aushilfen im Service unterstützt.
Seit Donnerstag hat das „Café Goldjunge“ eröffnet. Eine große Feier gab es coronabedingt nicht. „Freunde und Familie wussten, dass ich öffne. Es war eher ein Soft Opening.“ Weil die Stadt wegen der Hitze noch sehr leer sei, habe sich der Andrang in Grenzen gehalten. „Aber einige Leute kamen schon vorbei.“ Innen habe man derzeit 48 Sitzplätze, bald soll auch eine Außengastronomie hinzukommen.
Das „Café Goldjunge“ in der Badergasse hat Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet, Montag ist Ruhetag.