Vier Monate lang schwebten im vergangenen Sommer 350 Schirme in bunten Farben über der Rotekopfgasse in der Mainzer Altstadt. Der „Umbrella Sky“, initiiert von zwei Geschäftsleuten aus der Altstadt, wurde zu einem riesigen Erfolg, zum Anlaufpunkt für zahlreiche Menschen, die die Schirme als Selfies auf Social Media teilten.
Am 15. Oktober 2023 endete das Projekt, die Schirme wurden abgehängt und versteigert. Die Einnahmen sowie die bereits vorher eingenommenen Spenden gingen an „die Tafel e.V.“ und „das Mädchenhaus e.V.“. Vielfach kam anschließend die Frage auf, ob das Projekt wiederholt wird.
Vorrichtung in Rotekopfgasse weiterhin vorhanden
„Die Vorrichtung haben wir für alle Fälle hängen lassen“, erklärt der Initiator des Projekts, Steffen Pauls, im Gespräch mit Merkurist. „Grundsätzlich“ wären er und der Architekt Axel Efferth gegenüber einer Neuauflage nicht abgeneigt. „Wir waren nach der Aktion zwar k.o., aber auch überwältigt von dem Erfolg.“ Bereits nach wenigen Monaten hätten sie wieder „Lust“ auf eine Wiederholung bekommen.
Auch sei die Unterstützung groß gewesen: Firmen hätten finanziell geholfen, es habe Sponsoring-Aktionen und viele positive Rückmeldungen gegeben. „Nur die Stadt Mainz hat leider keiner Reaktion gezeigt“, bedauert Pauls. Stattdessen hätten andere Städte bei ihnen angefragt, ob sie bei ähnlichen Projekten unterstützen und beraten könnten, erzählt er.
Alte Kontakte für neues Projekt
Doch so einfach werde es nicht, einen neuen Umbrella Sky in Mainz zu installieren, zumindest an dieser Stelle. Denn bald wird die Baustelle zum Neubau des Gutenbergmuseums eingerichtet, dann wird die Rotekopfgasse für voraussichtlich fünf Jahre gesperrt und kann nicht genutzt werden.
Um ein neues Projekt realisieren zu können, wollen Pauls und Efferth die alten Kontakte aktivieren, die sie damals aufgebaut haben. Ein neuer Umbrella Sky sei zwar in naher Zukunft unwahrscheinlich, da er schwierig umzusetzen sei. Aber die beiden Mainzer haben bereits andere Ideen. „Wir haben weiterhin im Hinterkopf, die Stadt mit neuen Ideen zu verschönern“, sagt Pauls, ohne Näheres verraten zu wollen. Aber wenn alles gutgehe, würden die beiden schon im nächsten Jahr eine neue Stadtaktion angehen.
