Mit 27,3 Prozent der Zweitstimmen hat Ursula Groden-Kranich von der CDU deutlich den Wahlkreis Mainz (204) gewonnen. Das ergab die Auszählung aller 369 Stimmbezirke zur Bundestagswahl (wir berichteten). Dennoch wird sie nicht in den Bundestag einziehen.
Grund ist die Wahlrechtsreform. Erstmals erhält bei dieser Wahl jede Partei nur noch so viele Sitze im Parlament, wie ihr gemäß ihrer Zweitstimmen zustehen. Laut der Bundeswahlleiterin bleibt damit der Wahlkreis Mainz wegen ungenügender Zweitstimmendeckung unbesetzt. Insgesamt ist die Zahl der Sitze im Bundestag seit diesem Jahr auf 630 gedeckelt und damit von zuletzt 733 Sitzen um über 100 reduziert.
Ergebnis im Bundesland entscheidend
Damit fallen die Überhang- und Ausgleichsmandate weg, ebenso wie die Kopplung von Direktmandaten ans Zweitstimmenergebnis. Entscheidend ist damit ausschließlich das Zweitstimmenergebnis der Partei im Bundesland. Vergeben werden die Mandate demnach an die Wahlkreisgewinner der Partei, sobald sie ein entsprechend hohes Wahlergebnis erzielt haben. Eine Partei kann also pro Bundesland nur eine begrenzte Zahl an Sitzen im Bundestag besetzen. Die Wahlkreissieger mit dem prozentual geringsten Erststimmenergebnis gehen somit leer aus.
Aus Rheinland-Pfalz sind 31 Abgeordnete nach dieser Wahl im Bundestag vertreten und damit fünf weniger als bisher. Die CDU stellt mit elf Abgeordneten die größte Gruppe, gefolgt von SPD und AfD (jeweils sieben). Die Grünen stellen vier Abgeordnete, die Linke zwei. Damit bekamen nur zwölf der 15 Wahlkreisgewinner in Rheinland-Pfalz letztlich ein Mandat. Außer im Wahlkreis Mainz gingen die Bewerber in den Wahlkreisen Trier und Ludwigshafen leer aus (alle CDU). Insgesamt holte die CDU in Rheinland-Pfalz nach dem vorläufigen Endergebnis mit 30,6 Prozent die mit Abstand meisten Zweitstimmen.
Über die Landeslisten werden stattdessen nach aktuellem Stand Daniel Baldy von der SPD und Gerhard Trabert (Linke) in den Bundestag einziehen.