Mainzer Tierheim kritisiert Taubentötungen

In der hessischen Stadt haben die Bürger entschieden, gezielt Tauben töten zu lassen. Das sagt das Mainzer Tierheim zu dem umstrittenen Bürgerentscheid.

Mainzer Tierheim kritisiert Taubentötungen

Bei einem Bürgerentscheid hat die Stadt Limburg an der Lahn entschieden, mit Hilfe von gezielten Tötungen gegen die Taubenpopulation vorzugehen. Die Entscheidung ist umstritten. Auch das Kleintierhaus des Tierschutzvereins Mainz und Umgebung e.V. hat nun reagiert und kritisiert das Vorgehen scharf.

„Wir sind völlig schockiert über diese empathielose Abstimmung!“, schreibt das Mainzer Tierheim auf seiner Facebook-Seite. Insbesondere für die Küken könne das Taubentöten schwerwiegende Konsequenzen haben, wenn sie durch die Tötungen ihr Eltern verlieren würden. Auch Argumente in Bezug auf ansteckende Krankheiten oder schädlichen Kot seien mittlerweile wissenschaftlich widerlegt worden, so das Kleintierhaus auf Facebook. Demnach sei die Maßnahme der Stadt Limburg tierschutzwidrig. Die Stadt solle stattdessen „fachkundige Hilfe“ annehmen und beispielsweise betreute Taubenschläge errichten.

In Mainz und Wiesbaden kümmert sich beispielsweise die „Stadttaubenhilfe“ um die Tiere. In Mainz gibt es aktuell vier betreute Taubenschläge, in denen die Vögel leben können.

Hintergrund

In Limburg gibt es aktuell eine Population von rund 700 Tauben. Seit längerer Zeit wurde darüber diskutiert, wie Gebäude und Menschen besser vor dem Taubenkot geschützt werden können. Taubenschützer hatten vorgeschlagen, den Bestand ebenfalls mit Taubenhäusern zu minimieren. In diese sollten die Vögel durch Fütterung gezielt gelockt werden, um ihre Eier gegen Attrappen auszutauschen.

Die Initiative „Stoppt das Taubentöten“ hatte 3310 Unterschriften gesammelt und so den Bürgerentscheid ermöglicht. Nun haben allerdings 53,45 Prozent der wahlberechtigten Bürger dafür gestimmt, einen Teil der Limburger Stadttauben durch einen Genickbruch zu töten.