Klo-Krach zwischen Biergarten und Weinstand am Rheinufer

Dem Betreiber eines Kiosks mit Biergarten passt es nicht, dass er die Kosten für die einzige Toilette in der Nähe tragen soll – während die Gäste des benachbarten Weinstands sie ebenfalls nutzen.

Klo-Krach zwischen Biergarten und Weinstand am Rheinufer

In Budenheim liefern sich aktuell zwei Gastronomen einen Streit um die einzige Toilette, die beide ihren Gästen anbieten. Wie der SWR berichtet, beschäftigt der Konflikt nun auch die Gemeinde.

Kiosk-Betreiber will Weinstand loswerden

Eigentlich gehört die Toilette demnach zu dem Kiosk mit Biergarten, der hier schon länger steht. Vor fünf Jahren aber kam schräg gegenüber ein Weinstand hinzu. Dessen Betreiber musste damals nach SWR-Informationen keine eigene Toilette vorweisen, weil es jene am Kiosk bereits gab. Dieses Klo sei öffentlich für alle, sagte der Budenheimer Bürgermeister Stephan Hinz (CDU) gegenüber dem Medium. Der Kiosk mit Biergarten sei immer mehr erweitert worden, sodass die Toilette jetzt innen liegt. Es gebe aber eine Vereinbarung: Der Kiosk-Besitzer zahle die Wasserkosten und lasse weiter jeden dort aufs Klo gehen.

Dass er für die Kosten alleine aufkommen muss, sei dem Kiosk-Besitzer indessen überhaupt nicht recht. Die Toiletten-Anlage hat keine Kanalisation, stattdessen muss regelmäßig eine Abwassergrube geleert werden. Weil der Weinstand in den letzten Jahren immer größer geworden ist, quelle die Grube an sonnigen Tagen mit vielen Gästen schnell über. Einmal hätte der Kiosk sogar vorübergehend schließen müssen, weil die Grube erst ausgepumpt werden musste.

Der Kiosk-Besitzer wolle daher, dass der Weinstand verschwindet, sagt sein Anwalt Manfred Haupt. Die Grube sei nie für eine so große Kundschaft ausgelegt gewesen. Der Weinstand-Betreiber denke allerdings nicht daran, seinen Laden dichtzumachen. Er hat sich laut SWR ebenfalls einen Anwalt genommen und plant, einen eigenen Toilettenwagen aufzustellen. Die Genehmigung dafür habe er bereits.

Gemeinde wollte vermitteln

Dass der Weinstand schließt, komme auch für den Budenheimer Bürgermeister Stephan Hinz (CDU) nicht infrage. Der Stand werte das Rheinufer auf und der geplante Toilettenwagen könnte auch von Spaziergängern und Besuchern des nahen Spielplatzes mitgenutzt werden.

Der Konflikt sei aber festgefahren, so Hinz. Der Weinstand-Betreiber hätte bereits vorgeschlagen, sich an den Wasserkosten für die Toilette zu beteiligen und die Speisekarte des Biergartens bei sich auszulegen. Dann hätten die Speisen vom Biergarten auch am Weinstand gegessen werden können. Dem Kiosk-Besitzer sei der vorgeschlagene Betrag aber zu klein gewesen. Der Anwalt des Kiosk-Besitzers prüfe allerdings weiterhin, ob der Weinstand eine ausreichende Genehmigung für die erweiterte Nutzung habe.