Schreck im Auto: Schlange fährt von Spanien nach Mainz mit

Ein Mainzer erlebte auf der Rückfahrt aus dem Spanienurlaub eine Überraschung: Eine Schlange hatte sich in seinem Auto versteckt und fuhr die ganze Strecke mit.

Schreck im Auto: Schlange fährt von Spanien nach Mainz mit

Stell dir vor, du bist gerade mit 130 km/h auf der Autobahn unterwegs und plötzlich schaut dich eine Schlange an – genau das ist Merkurist-Leser Frederik auf der Rückfahrt von Spanien nach Mainz-Drais passiert.

Frederik war mit drei Freunden in Katalonien an der Küste im Urlaub, mit einem Kumpel fuhr er dann in seinem Cabrio zurück. In Lyon legten sie einen Zwischenstopp zum Übernachten ein. Rund 120 Kilometer hinter Lyon dann die Überraschung: „Mein Kumpel schlief gerade auf dem Beifahrersitz. Dann habe ich ihn geweckt und gesagt: „Das glaubst du mir nicht. Mich guckt gerade eine Schlange an.“

Schlange schaut vorne raus

Die Schlange schaute außen am Auto aus dem Scheibenwischerloch. Offenbar war sie schon seit Spanien mit im Auto. „Das Cabrio-Verdeck war zu – und das haben wir ab dann natürlich auch zugelassen.“ Auf der Fahrt schaute die Schlange immer mal wieder raus, mal aus dem Scheibenwischerloch, mal zwischen Motorhaube und Scheinwerfer. „Sie hat den Fahrtwind genossen, weil es ihr im Motorraum offenbar zu heiß wurde“, so Frederik. Teilweise habe die Schlange bis zu 50 Zentimeter rausgeschaut.

Etwa vier oder fünf Mal hätten die beiden auf Rastplätzen angehalten, in der Hoffnung, dass die Schlange das Auto verlässt. Doch am Ende fuhr sie bis nach Mainz mit. Dort fuhr Frederik direkt zur Feuerwehr. Mit einer Nebelmaschine versuchten die Feuerwehrleute, die Schlange aus dem Auto zu bekommen. „Einer hielt sie auch schon in der Hand, aber sie war festgeklemmt. Die Motorhaube wurde aufgemacht, aber sie flutschte wieder weg.“

Schlange bekommt Namen

Ein Schlangenexperte habe schließlich gesagt, dass das Tier das Auto nachts verlassen werde. Einige Tage später hatte Frederik allerdings immer noch das ungute Gefühl, dass die Schlange immer noch im Auto sein könnte. Und tatsächlich: Beim TÜV kam das Tier wieder zum Vorschein, seit nunmehr sechs Tagen war es schon im Auto. Einem Feuerwehrmann gelang es schließlich, die Schlange mit Handschuh aus dem Auto zu ziehen. Jetzt befindet sie sich im „Vivaristik Zentrum“ in Mainz-Weisenau, das Merkurist auf den Fall aufmerksam gemacht hatte. „Es handelt sich um eine Eidechsennatter.“ Das etwa 80 Zentimeter große Tier sei noch nicht ausgewachsen und schwach giftig.

Für Frederik war die Zeit mit dem blinden Passagier ein Abenteuer. „Es war eine nette, aber angsteinflößende Beziehung“, sagt er gegenüber Merkurist. Ein KFZ-Meister habe ihm erzählt, dass die Schlange theoretisch auch in den Innenraum hätte gelangen können. Dennoch nimmt er die Sache mit Humor. „Wir haben der Schlange sogar einen Namen gegeben: Loisy.“ So hieß der erste Rastplatz, an dem er nach Lyon mit der Schlange im Auto anhielt.