Verstorbener Mainzer Milliardär: Höchste Erbschaftssteuer der deutschen Geschichte

Eine Rekordsumme an Erbschaftssteuer haben offenbar die Erben des verstorbenen Mainzer Milliardärs Heinz Hermann Thiele an ein Finanzamt überwiesen. Wohin das Geld geht.

Verstorbener Mainzer Milliardär: Höchste Erbschaftssteuer der deutschen Geschichte

Die Erben des verstorbenen Unternehmers Heinz Hermann Thiele, der in Mainz geboren wurde, haben fast vier Milliarden Euro Erbschaftsteuer gezahlt. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Demnach wäre dies die höchste Summe, die je in Deutschland gezahlt wurde.

Langwieriger Erbstreitfall

Laut Recherchen der Zeitung stammt das Geld aus dem Erbe von Heinz Hermann Thiele. Der Unternehmer war im Februar 2021 überraschend in München gestorben (wir berichteten) und galt damals als einer der reichsten Männer Deutschlands.

Thiele hatte seine Karriere 1969 als Sachbearbeiter bei Knorr-Bremse in München begonnen. Er stieg zum Geschäftsführer auf, übernahm nach und nach die Aktienmehrheit und machte das Unternehmen zum Weltmarktführer für Lkw- und Zugbremsen. Später beteiligte er sich auch an anderen Unternehmen wie Vossloh und Lufthansa.

Nach Thieles Tod kam es zu einem langwierigen Erbstreitfall (wir berichteten). Sowohl seine Witwe als auch sein Sohn klagten vor Gericht. Erst im Dezember 2024 kam es zu einer vertraulichen Einigung zwischen der Witwe und dem Testamentsvollstrecker, wie die Zeitung berichtet.

Laut „Bild“ stand das Geld für die Erbschaftsteuer dem Vernehmen nach schon länger bereit und fließt nun gemäß Grundgesetz in die Länderkasse. In diesem speziellen Fall soll das Thiele-Erbe, wie die Zeitung angibt, ein Geldsegen für den Freistaat Bayern sein. Konkret sollen die fast vier Milliarden Euro im April dieses Jahres auf das Konto des Finanzamts Kaufbeuren gegangen sein.