Mainzer Traditionsgeschäft schließt

Ein weiteres Mainzer Traditionsgeschäft gibt offenbar auf. Der Inhaber von Monsieur C.O. Reuter nennt Personalmangel als Grund – und übt scharfe Kritik an der Stadt.

Mainzer Traditionsgeschäft schließt

Das nächste Mainzer Traditionsgeschäft schließt: Der Herrenausstatter Monsieur C.O. Reuter am Gutenbergplatz macht zum 24. Dezember zu. Das berichtet die Allgemeine Zeitung. Die anderen Geschäfte des Unternehmens in Mainz und Wiesbaden sollen aber bestehen bleiben.

Als Hauptgrund für die Schließung habe Inhaber Martin Schneider-Reuter den Mangel an Fachkräften genannt. „Der Beruf des Verkäufers ist nicht mehr attraktiv“, zitiert ihn die Zeitung. Viele würden lieber einen Job ergreifen, der auch Homeoffice ermögliche. Gleichzeitig habe der Inhaber aber auch scharfe Kritik an der Stadt geübt.

„Keine Visionen, den Einzelhandel zu fördern“

„Mainz steht schlecht da und wird schlecht gemanagt“, so die Worte von Schneider-Reuter. Die Erreichbarkeit der Innenstadt sei eine Katastrophe, gleiches gelte für die Sauberkeit. Als weitere Negativpunkte habe er die hohen Parkgebühren und das aus seiner Sicht nicht „handelsfreundliche“ Marktfrühstück genannt. Sein Fazit: „Die Stadt hat keine Visionen, den Einzelhandel und die Kunden zu fördern.“

Die Schließung betrifft dem Bericht zufolge ausschließlich die Filiale am Gutenbergplatz, die seit 1972 existiert. Das Geschäft „Reuters Casual Sportswear Mainz“ in der Schöfferstraße sowie die Filiale in Wiesbaden sollen erhalten bleiben. Das Herrenmodegeschäft C.O. Reuter wurde bereits 1894 gegründet und wird seither als Familienunternehmen geführt. In der Filiale am Gutenbergplatz läuft derzeit der Räumungsverkauf.