Rheinland-Pfalz führt ein neues, ganzheitliches Bedrohungsmanagement mit dem Namen SENSOR.rlp ein. Das hat Innenminister Michael Ebling (SPD) mitgeteilt. Das Modell soll es der Polizei ermöglichen, Hinweise auf mögliche Bedrohungslagen früher zu erkennen und schneller zu handeln.
„Meilenstein“ für Polizei-Arbeit
Das Land reagiert damit auf die schweren Gewalttaten und terroristischen Angriffe der vergangenen Jahre, die oft ohne Vorwarnung begannen. „SENSOR.rlp ist ein Meilenstein für die präventive Arbeit unserer Polizei“, so Ebling. Das System schaffe ein modernes, wissenschaftlich fundiertes Bedrohungsmanagement, das Hinweise früher sichtbar mache, Risiken klarer bewerte und rechtzeitige Maßnahmen ermögliche.
Das neue Modell basiert auf einer wissenschaftlich geprüften Einschätzungshilfe. Es umfasst ein dreistufiges System: die Basis in den Polizei- und Kriminalinspektionen, spezialisierte Fallmanager in den Polizeidirektionen und eine zentrale Risikobewertung durch Experten des Landeskriminalamts. Dadurch sollen Informationen schneller erkannt, eingeordnet und verarbeitet werden.
Laut Ebling betrachte man nicht nur klassische Gefährdergruppen. Stattdessen sollen alle relevanten Bedrohungslagen erfasst werden, von Amokdrohungen über Anschlagsplanungen bis hin zu Fällen mit hohem Eskalationspotenzial. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Austausch mit Netzwerkpartnern wie kommunalen Behörden, Staatsanwaltschaften und Schulen, um Warnsignale früher wahrzunehmen.
Pilotprojekt startet in Mainz
Der Pilotbetrieb von SENSOR.rlp startet am 1. Dezember 2025 bei der Polizeidirektion Mainz. Ein zweites Pilotverfahren folgt ab dem 1. März 2026 bei der Polizeidirektion Mayen im Polizeipräsidium Koblenz. Beide Phasen werden wissenschaftlich begleitet und anschließend ausgewertet.
„Die absolute Sicherheit wird es nie geben“, sagte Ebling. „Aber mit SENSOR.rlp schaffen wir ein System, das Risiken früher sichtbar macht, Gefahren besser einordnet und uns schneller handlungsfähig werden lässt.“