Mainzer gründen Initiative gegen das Fällen von Stadtbäumen

Einsatz für den Erhalt der Mainzer Bäume

Mainzer gründen Initiative gegen das Fällen von Stadtbäumen

Ein neu gegründetes Bündnis von Vereinen und Organisationen will sich für den Erhalt von Bäumen in der Stadt Mainz einsetzen. Grund sei, dass immer mehr alte Bäume bei Baumaßnahmen gefällt würden. „Sporthallen, Radwege und andere Bauvorhaben werden ihnen zum Verhängnis“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Daher fordern die Bündnispartner, den Baumbestand auf den Flächen der Stadt, der Eigenbetriebe und allen stadtnahen Gesellschaften zu erhalten. „In Zeiten eines immer intensiver werdenden Klimawandels spenden die Stadtbäume Schatten, kühlen die Umgebung, reinigen die Luft, produzieren Sauerstoff und bieten Lebensraum für viele Tiere. Diese Funktionen sind nicht zu ersetzen.“

200 Bäume sollen bald Bauten zum Opfer fallen

So sei geplant, allein bei den größeren städtischen Bauvorhaben über 200 Bäume zu fällen, ein Großteil von ihnen sei mehr als 50 Jahre alt. Darunter gehören etwa die Mombacher Straße (27 von 54 Altbäume sollen hier gefällt werden), die Peter-Härtling-Schule in Finthen (14 Bäume wurden bereits gefällt, geplant weitere 30, teilweise alte, Bäume), die Lemmchen-Schule in Mombach (142 Baumfällungen sind geplant, davon 92 geschützte Bäume; 37 Bäume wurden bereits gefällt) und die Sanierung der Hechtsheimer Straße (25 Bäume).

„Obwohl die Stadt Mainz den Klimanotstand ausgerufen hat, steht bei Baumaßnahmen der Erhalt unserer Bäume nicht an erster Stelle“, so Uli Walter, Sprecher des Baumbündnisses Mainz. Daher setze sich die Initiative zum Ziel, bereits geplante und zukünftige Fällungen zu verhindern.

Erhalt der Bäume soll oberste Priorität haben

Die Mitglieder fordern unter anderem, dem Erhalt des Baumbestands oberste Priorität zu geben. Vorgaben müssten bei Ausschreibungen jeweils geprüft werden. Zudem sollen Fällungen, die nicht zu vermeiden sind, „frühzeitig und umfassend kommuniziert werden“.

Die bisher übliche Regelung, gefällte Bäume durch Neupflanzungen zu ersetzen, sei unzureichend. „Selbst, wenn ein alter Baum durch die vorgegebenen zwei oder sogar mehr junge Bäume ersetzt wird, können Ausgleichspflanzungen mit jungen Bäumen die positive Wirkung des gefällten Baums nicht ersetzen“, heißt es von Seiten des Bündnisses. Denn es dauere mehrere Jahrzehnte, bis junge Bäume die Leistung eines alten erbringen können. Forschungen hätten gezeigt, dass Hunderte junge Bäume gepflanzt werden müssten, um einen 50 Jahre alten Baum direkt zu ersetzen.

Die Gründungsmitglieder des „Baumbündnisses Mainz“ sind: NABU Mainz und Umgebung e.V., BUND-Kreisgruppe Mainz, MainzZero, Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V., Kolibri-Kollektiv und BI Mombacher Straße.

Am Tag der ersten konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrats am 9. Juli plant das Bündnis eine Kundgebung. Diese findet um 17 Uhr vor dem Mainzer Schloss ein.