Der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV) kritisiert die DB InfraGO scharf für bevorstehende und geplante Streckensperrungen und die massiven Einschränkungen im Zugverkehr rund um Mainz. In einem Schreiben fordert der Verband eine „Notbremse“ beim Baustellenmanagement der Bahn.
Verbandsdirektor Michael Heilmann wirft der Bahn ein „sprunghaftes Fahrplan- und Baustellenmanagement“ vor, das schnellstmöglich beendet werden müsse. Er warnt vor drastischen Folgen: „Bis in den Sommer hinein plant die DB InfraGO Streckensperrungen rund um Mainz und zwingt so die Kund:innen in Busse. Oder diese wandern gleich ab und steigen ins Auto um.“ Allein zwischen Ingelheim und Mainz seien täglich rund 20.000 Menschen betroffen. Eine eigene Erhebung der DB habe ergeben, dass durchschnittlich 60 Prozent der Fahrgäste den Schienenersatzverkehr nicht nutzen.
Heilmann kritisiert, dass die Beteuerungen der Bahn, man habe „den Kunden im Blick“, angesichts der Planungen „nur noch als Worthülsen“ erscheinen. Der Zweckverband befürchtet großen, langfristigen Schaden für den umweltfreundlichen Schienenverkehr. „Hier hat die DB InfraGO den Kompass verloren“, so Heilmann.
Totalsperrungen in der Vorweihnachtszeit
Die nun kurzfristig angekündigten Sperrungen in der Vorweihnachtszeit sind laut ZÖPNV die „Spitze des Eisbergs“. Wie die DB InfraGO erklärt, müssen zwischen Boppard und St. Goar schadhafte Betonschwellen getauscht werden. Gleichzeitig finden Arbeiten für das digitale Stellwerk in Mainz statt. Die zeitliche Kombination dieser beiden Baumaßnahmen sei „extrem ungeschickt“, so der Verband.
Vom Sonntag (14. Dezember) an ist die linke Rheinstrecke für einige Tage auf zwei Abschnitten gleichzeitig gesperrt. Züge können dann nur noch im Abschnitt zwischen Oberwesel und Ingelheim fahren. Für die meisten Verbindungen, etwa zwischen Mainz und Ingelheim oder Oberwesel und Boppard, müssen Reisende auf Busse umsteigen. Der RE2 (SÜWEX) wird zwischen Koblenz und Mainz-Kastel ohne Halt umgeleitet.
In einer zweiten Phase vom 19. Dezember an ist die Strecke dann für vier Tage noch zwischen Ingelheim und Mainz gesperrt. Auch hier müssen die meisten Züge durch einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen ersetzt werden. Die Linien RE3 und RB33 aus Richtung Bad Kreuznach enden beispielsweise in Ingelheim.
Mehr Infos zu den Sperrungen findet ihr im folgenden Artikel: