Das Kurfürstliche Schloss in Mainz erhält eine besondere Auszeichnung. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird es am Sonntag als „Ort der deutschen Demokratiegeschichte“ geehrt. Das teilt die Stadt Mainz mit. Oberbürgermeister Nino Haase wird im Schlosshof eine entsprechende Plakette von der Bundesstiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ entgegennehmen.
Die Plakette soll die herausragende Rolle sichtbar machen, die das Schloss über Jahrhunderte für die Entwicklung der Demokratie in Deutschland gespielt hat. Es war Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse, von der Ausrufung der Mainzer Republik im Jahr 1792 über zahlreiche Versammlungen im 19. Jahrhundert bis hin zur Mainzer Saalfastnacht. „Das Schloss stand immer wieder im Zentrum, wenn Bürger:innen aus Mainz und aus ganz Deutschland Demokratie, Rechtsstaat und freie Meinungsäußerung erkämpft und gelebt haben“, so die Stadt.
Vierter Demokratie-Ort in Mainz
Das Mainzer Schloss ist bereits der vierte Ort in der Stadt, der diese Auszeichnung erhält. Zuvor wurden schon der Landtag Rheinland-Pfalz im Deutschhaus, das Haus des Erinnerns im Allianzhaus und das Deutsche Kabarettarchiv im Proviantmagazin geehrt.
Die Verleihung der Plakette findet am Sonntag, dem 28. September, um 14 Uhr statt. Anlass ist der 250. Geburtstag des in Mainz geborenen Bürgerrechtlers Adam von Itzstein. Er gilt als einer der prominentesten Vorkämpfer für Bürgerrechte seiner Zeit und spielte eine wichtige Rolle von der Mainzer Republik bis zur Revolution von 1848/49.
Stiftung will Erinnerung wachhalten
Verliehen wird die Auszeichnung von der Stiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auseinandersetzung mit der deutschen Demokratiegeschichte zu fördern. Durch die Sichtbarmachung solcher Orte soll das Erinnern an die Wurzeln der Demokratie gestärkt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.