Eine beklemmende Vorstellung: Jemand überwacht einen, ohne dass man es merkt. Dann kommen bedrohliche Anrufe und kuriose, auch bedrohliche Situationen. Das ist der Ausgangspunkt des letzten Mainzer Tatorts.
Spoileralarm: Zusammenfassung
Heike Makatsch als Ermittlerin Ellen Berlinger wird zu einem Mord gerufen, der zunächst ein Selbstmord zu sein scheint. Eine Frau ist von ihrem Balkon in den Tod gesprungen und der Polizist Tomas Engels alias der Schauspieler Andreas Döhler hat das nicht ganz zufällig beobachtet. Er hatte sich nämlich gerade mit einem Brecheisen Zugang zu ihrer Wohnung verschafft und dabei gesehen, wie die Mainzerin sprang. Das macht ihn für Berlinger alias Makatsch natürlich zunächst verdächtig, doch Engels hat die Kriminalpolizei überhaupt erst gerufen. Er vermutet Mord statt Selbstmord, weil er wusste, dass die tote Frau gestalkt wurde. Genau wie seine ehemalige Partnerin, die dann ebenfalls starb.
Engels bezichtigt zunächst seinen Kollegen, weil der an beiden toten Frauen interessiert war, der Kollege wiederum bezichtigt Engels. Eine Weile geht das Verwirrspiel hin und her, dann beobachten Berlinger und Engels einen Mann, der sich im Auto bei der Wohnung des neuesten Mainzer Stalking-Opfers, Julia Ritter (Susanne Wuest), herumtreibt. Es ist ein ITler, den der Polizist vage von früher kennt, Daniel König (Matthias Lier). Und der macht bei der Vernehmung nicht die beste Figur, indem er fast prahlerisch beschreibt, wie er Makatschs Handy infiltrieren würde.
Kurz darauf wird Berlinger selbst zum Opfer. Zuerst ruft eine Freundin sie in Panik an, weil sie informiert wurde, dass sie gestorben sei. Dann schickt der Täter ihr Fotos ihrer eigenen Kinder und verfolgt sie. Berlinger erkennt König, als er ihr im Garten vor einem Restaurant auflauert. Während sie ihn zur Rede stellen will, geht er davon und alarmiert die Polizei, weil er verfolgt werde. Er provoziert Berlinger solange, bis sie ihre Waffe zieht, und lässt sie vor der Streife schlecht aussehen.
Der Verdacht, dass König der Stalker ist, erhärtet sich, als man ihn dabei sieht, wie er Ritter am Telefon mit verzerrter Stimme zusetzt. Er hat Ritters Katze getötet und will sie nun dazu bringen, sich selbst zu töten, weil sie nur Leid verursacht, wie er sagt. Sie schmiedet den Plan, König unter dem Vorwand, sich dort umzubringen, zu einem bestimmten Ort zu locken, und will ihm dort eine Falle stellen: Berlingers Kollege Lukas Wagner (Ludwig Trepte) soll den Stalker am „Pavillon im Park“ erschießen. Dieser will ihr das noch ausreden, doch Ritter hat sich bereits auf den Weg gemacht. Was sie nicht ahnt: König fährt bereits in ihrem Auto mit.
Er bringt sie von ihrem ursprünglichen Weg ab und lässt sie an der Brücke zur alten Hochstraße in Mombach aussteigen. Wagner informiert derzeit seine Kollegin Berlinger, die gerade mit dem Polizisten versucht, König zu überführen. Als ihnen klar wird, dass König von den Opfern immer verlangt, sich an emotional bedeutsamen Orten zu suizidieren, fällt ihnen ein, dass König selbst sich schon einmal an der Brücke in Mombach umbringen wollte. So finden sie Ritter und König.
König versucht weiterhin, Ritter mit emotionalem Terror dazu zu bringen, zu springen, als Wagner eintrifft. Er weigert sich, den Täter zu erschießen, solange unklar ist, ob dieser wirklich bewaffnet ist. Kurz darauf treffen Berlinger und Engels ebenfalls ein. Berlinger geht unbewaffnet auf den Täter zu und es gelingt so, König von Ritter zu trennen. Sobald sie aus der Schusslinie ist, schießt Engels ihm ins Bein. So kann er festgenommen werden.
Dann der Nachklapp: Engels kann seinem Chef doch noch nachweisen, seine tote Kollegin früher gestalkt zu haben. Er rät ihm, sich selbst zu stellen.
Das sind die Reaktionen
Der letzte Mainzer Tatort endet also nicht mit dem Tod der Hauptermittlerin, so wie es früher nicht selten der Fall war. Doch wie hat „Aus dem Dunkel“ den Zuschauern gefallen?
Ein User der Plattform X (vormals Twitter) hat schon recht früh eine klare Haltung: Richtig mainzerisch ist der Tatort erst, wenn man viele Baustellen sieht. Tatsächlich war die ein oder andere Straßensperrung zu sehen, eine davon allerdings, oha: am Pavillon auf dem Wiesbadener Neroberg.
Ein weiterer X-User findet das Thema Stalking wichtig und bedauert, dass für die Tatorte mit Makatsch kein Geld mehr zur Verfügung stehe.
Dass der Name im Tatort Programm war, weil er über weite Strecken bei Nacht spielt und das Bild dunkel ist, fiel ebenfalls mehreren Usern auf, allerdings eher negativ.
Einige erschreckten sich in der einzigen Szene, die tatsächlich als Schock-Moment angelegt gewesen zu sein scheint: Es wird durch die Kameraführung suggeriert, dass Ritter beobachtet werde, dann springt ihre Katze plötzlich auf den Tisch.
Durchwachsenes Fazit also. Ein weiterer User rät kurz nach Ende der Ausstrahlung dazu, jetzt schnell umzuschalten, den Tatort „Wahlergebnisse“ im Anschluss wolle er nicht sehen.