Warum Kaufland-Kunden jetzt für Plastik-Tüten in Obst-Abteilung zahlen müssen

Bisher gab es die dünnen Plastikbeutel für Obst und Gemüse bei Kaufland umsonst. Damit ist jetzt Schluss: Der Discounter verlangt nun auch in seinen Mainzer Filialen einen minimalen Aufpreis von einem Cent pro Tüte.

Warum Kaufland-Kunden jetzt für Plastik-Tüten in Obst-Abteilung zahlen müssen

Wer bei Kaufland einkauft, der muss, wenn er Obst und Gemüse in Plastik-Tütchen mitnehmen will, mittlerweile etwas mehr bezahlen. Denn die sogenannten Hemdchen-Beutel oder „Knotenbeutel“, wie sie von Kaufland selbst bezeichnet werden, sind nun nicht mehr länger kostenlos zu erhalten. Das haben jetzt auch Leser in den Kaufland-Filialen in Mainz festgestellt. „An jedem Beutelabroller ist ein Aufkleber, fällt sofort auf, jeder kann somit bewusst eine Entscheidung treffen“, meint Susanne. Genau einen Cent kostet nun ein solcher Plastikbeutel, den viele bisher auch für andere Einkäufe beziehungsweise „für Kleinkram“ „zweckentfremdet“ haben.

„Anreize für Alternativen schaffen“

Doch warum hat sich Kaufland nun entschlossen, die Plastik-Tütchen nicht mehr gratis bereitzustellen? Auf Anfrage von Merkurist erklärt Alisa Götzinger von der Unternehmenskommunikation: „Mit der Bepreisung der Knotenbeutel mit einem Cent, die mittlerweile branchenüblich ist, wollen wir unsere Kunden seit Ende des vergangenen Jahres für den bewussteren Verbrauch von Einwegplastik sensibilisieren und Anreize schaffen, sich bei Obst und Gemüse für nachhaltige Alternativen zu entscheiden.“

Man biete den Kunden seit Jahren Frischetaschen, die mehrfach verwendbar sind, für Obst und Gemüse an. Durch die Verwendung der Frischetaschen ließen sich pro Jahr bis zu 693 Tonnen an Einwegbeuteln sparen, so Götzinger. Dass die Tütchen nicht mehr kostenlos sind, wird im Markt auch angezeigt. „Wir weisen unsere Kunden zum Beispiel an der Halterung der Knotenbeutel auf die Bepreisung hin.“ Wie viel Mehreinnahmen Kaufland nun durch den Aufpreis für die Hemdchen-Beutel erzielt, darauf geht das Unternehmen nicht ein.

Plastik-Tütchen nur kurz in Gebrauch

Auch wenn die Kontenbeutel nur sehr dünn sind (weniger als 0,015 Millimeter dick), haben sie jedoch offenbar großen Anteil am Plastikmüll. Wie „t-online“ unter Verweis auf das Statistische Bundesamt berichtet, verbrauchen Deutsche pro Jahr etwa 2,25 Milliarden (Stand 2021) davon. Umgerechnet seien das 28,1 Beutel pro Kopf. Zudem würden die Plastik-Tütchen gerade einmal 20 Minuten verwendet, wie die Webseite unter Verweis auf die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen berichtet.