Exotische Hornissenart auf dem Vormarsch: Wie gefährlich ist sie?

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse breitet sich europaweit immer weiter aus. Auch in Rheinhessen und im Rhein-Main-Gebiet gibt es inzwischen Nachweise.

Exotische Hornissenart auf dem Vormarsch: Wie gefährlich ist sie?

Zuerst ist sie in Frankreich aufgetaucht, dann in den Niederlanden, in Belgien und Italien. Inzwischen fühlt sich die Asiatische Hornisse auch in Deutschland zu Hause.

Bei uns wurde sie als erstes in der Nähe von Karlsruhe gesichtet, vor etwa neun Jahren. Im Herbst 2019 ist sie dann in Südhessen aufgetaucht, in Lorsch bei Bensheim. Aus der Meldeplattform Naturgucker.de geht hervor, dass die Asiatische Hornisse nun auch in Rheinhessen und im Rhein-Main-Gebiet angekommen ist. Mitten im Winter, im November, wurde sie in Worms gesehen, im Februar in Frankfurt. Es ist also zu erwarten, dass sie sich in der Region weiter ausbreitet.

„Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt“, erklärt Melanie von Orlow vom NABU. Wegen des Klimawandelns sind die Winter wärmer, sodass auch exotische Arten hier sesshaft werden können. Hinzu komme, dass die Asiatische Hornisse nur wenig Fressfeinde oder Konkurrenten habe. Rund 80 Kilometer kann sie sich pro Jahr weiter ausbreiten, haben Experten ermittelt.

Ihre Einwanderung ist unumkehrbar

Laut NABU sei die Asiatische Hornisse wie die europäische Art nicht gefährlicher als normale Wespen, auch nicht ihre Stiche. Ihre Einwanderung sei inzwischen unumkehrbar. „Es bleibt nur die Möglichkeit des Abwartens und Beobachtens, inwieweit diese Art Einfluss auf die heimische Fauna haben wird“, heißt es beim NABU. Großangelegte Fangaktionen mit beköderten Flaschen, wie sie in Frankreich gemacht werden, wären in Deutschland nicht möglich, da in den Flaschen auch unzählige heimische und bedrohte Insekten ums Leben kommen.

„Diese Einschleppung verdeutlicht einmal mehr die Gefahren, die ein weltweiter Warenverkehr für Ökosysteme haben kann“, kritisiert von Orlow vom NABU. Die Asiatische Hornisse sei zwar voraussichtlich keine essentielle Bedrohung für die europäische Imkerei, die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt seien jedoch noch nicht abzusehen. So hätten eingeschleppte Tiere häufig negative Folgen für fremde Lebensräume. Vorkommen der Deutschen und Gemeinen Wespe in Neuseeland etwa hätten sich verheerend auf das Ökosystem dort ausgewirkt. Zahlreiche Insektenarten seien bereits von ihnen zurückgedrängt worden.

So erkennt ihr die Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse ist kleiner als die heimische Art. Sie hat eine schwarze Grundfarbe, gelbe Beine und leuchtend-orangerote Einfärbungen an der Hinterleibsspitze. Ein Volk umfasst zwischen 1000 und 2000 Asiatische Hornissen. Die Königin des Stamms wird bis zu 3 Zentimeter groß, Arbeiterinnen bis zu 2,4 Zentimeter. Die ausgewachsenen Insekten ernähren sich von Baumsäften, Blütennektar und Fallobst.

Wer eine Asiatische Hornisse sieht, kann dies über eine App an den NABU-Naturgucker melden. Die App enthält zudem zahlreiche Bilder, auch von Verwechslungsarten wie Europäische Hornisse, Wespen und Wespenschwebfliegen.

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