Warum eine Schülerin 900 Hühner hält

Lisa Wolf war gerade 18 Jahre alt, als sie stolze Besitzerin von 300 Hühnern wurde. Für die Schwabenheimerin ein Traum, denn nun konnte sie selbst Tiere artgerecht halten. Deren Eier verkauft sie seitdem in der ganzen Umgebung.

Warum eine Schülerin 900 Hühner hält

Eigentlich war ihr Vorschlag nur ein Spaß gewesen. „Als meine Eltern ein neues Grundstück in Schwabenheim gekauft haben, kam mir die Idee Hühner zu halten, damit wir jeden Tag frische Eier haben“, erinnert sich Lisa Wolf. Doch ihrem Vater, einem Winzer, gefiel der Gedanke tatsächlich. „Er hat sie wohl etwas zu ernst genommen. Ich habe eigentlich an 20 bis 30 Hühner gedacht, doch er hat mir gleich 300 gekauft.“ Und plötzlich war die damals noch 18-jährige Schülerin stolze Besitzerin von 300 Hühnern.

Lisa war begeistert. Denn die Hühner gaben ihr die Chance, dazu beizutragen, Tieren ein schönes Leben zu ermöglichen. „Mir war artgerechte Tierhaltung schon immer sehr wichtig, da ich Tiere über alles liebe. Ich konnte einfach keine tierische Produkte mehr aus dem Supermarkt kaufen, ohne mich dabei schlecht zu fühlen.“ Schon als Kind hatte sie den Traum, sich um eigene Hühner zu kümmern, alternativ um Kühe. Einen kleinen Bauernhof hatte sie schon damals, mit Meerschweinchen, Katzen, Hasen, Schildkröten, Pferden, Schafen und Vögeln.

Die Nachfrage nach den Eiern stieg und stieg

Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und Lisas Hühnerherde hat sich verdreifacht. Denn den Wunsch nach frischen Eiern aus artgerechter Haltung verfolgt nicht nur sie. Erst waren es nur die Menschen aus ihrem Dorf Schwabenheim, die bei ihr Eier kauften, doch schon nach kurzer Zeit kam immer mehr Kundschaft aus der Umgebung: „Die Eier haben sich schneller verkauft als die Hühner legen konnten und die Nachfrage stieg und stieg“, berichtet Lisa. Schließlich kamen auch Großabnehmer wie der Lieferservice Frischepost dazu, die Metzgereien Schuck und Eckert, Bäckerei Siener, das Weinhotel Wasem, das Café Genusshelden, Hammers Shop und das Mütter- und Familienzentrum in Ingelheim.

Für Lisa bedeutet die große Nachfrage vor allem, dass auch andere Menschen Wert auf artgerechte Tierhaltung legen. „Ich habe mich riesig gefreut, dass diese Leute die kommerzielle Eierindustrie somit nicht mehr unterstützen.“ Außerdem unterscheide sich der Geschmack der Eier von denen aus dem Supermarkt.

„Hühner sind klüger, als viele Menschen annehmen“ - Lisa Wolf

Zwischen 700 und 750 Eier legen ihre 900 Hühner der Rasse Lohmann Braun am Tag. Damit sie immer grüne Grasflächen haben, wechseln sie zwischen dem Grundstück von Lisas Eltern und dem von benachbarten Freunden. Ihr Vater hat eigens für die vielen Hühner einen zweiten Hühnerwagen gebaut. Viele ihrer Kunden kommen gern vorbei und verbringen Zeit am Hühnerwagen, um die Tiere eine Weile zu beobachten, erzählt Lisa.

„Meine Hühner sind für mich eher Haustiere als Nutztiere. Sie sind klüger, als viele Menschen annehmen. Ich liebe es, wie neugierig sie sind und ich genieße es einfach, Zeit bei ihnen zu verbringen. Ich finde, Hühner vermitteln ein mega idyllisches Gefühl.“

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