Hund fällt mehrmals Menschen und Tiere in Mainz-Mombach an

In Mainz-Mombach soll ein Pitbull Anfang April gleich zweimal Menschen und andere Hunde angegriffen haben. Der Besitzer war wohl dabei – und lief den Opfern zufolge einfach davon. Ordnungsamt und Polizei konnten den Mann noch nicht finden.

Hund fällt mehrmals Menschen und Tiere in Mainz-Mombach an

„Ohne jede Provokation“ habe ein American Pitbull Terrier sie angegriffen: Am Sonntagabend (6. April) gegen 22:30 Uhr sei Merkurist-Leserin Alina mit ihrer Frau und ihren beiden Hunden am Mainzer Sand in Mombach spazieren gewesen, als das Tier die Gruppe plötzlich angefallen habe. Etwas ähnliches sei Merkurist-Leserin Daniela zwei Tage später ganz in der Nähe passiert: „Aus dem Nichts“ habe ein Pitbull sie angesprungen und in den Arm gebissen. In beiden Fällen soll der Besitzer die Flucht ergriffen haben, nachdem er darauf angesprochen wurde. Hängen diese Fälle womöglich zusammen?

Polizei und Ordnungsamt ermitteln

„Vermutlich handelt es sich um den selben Hund“, teilt ein Sprecher der Stadt Mainz auf Merkurist-Anfrage mit. Wer der Besitzer ist, wisse das Ordnungsamt allerdings noch nicht. „Da der unbekannte Hundehalter fluchtartig den Tatort verlassen hat, ist es schwierig, seine Identität zu ermitteln.“ Sowohl das Ordnungsamt als auch die Mainzer Polizei hätten bereits in beiden Fällen Ermittlungsverfahren eingeleitet, heißt es aus den Behörden – die Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung und das Ordnungsamt wegen möglicher Verstöße gegen das Landesgesetz über gefährliche Hunde (LHundG).

Dass der Besitzer sich bei den Angriffen falsch verhalten habe, beklagen sowohl Alina als auch Daniela. Im Fall von Alina sei der Pitbull nicht angeleint gewesen, obwohl das im Mainzer Sand so vorgeschrieben ist. Außerdem habe er „lediglich einen weichen Stoffmaulkorb“ getragen. In Rheinland-Pfalz gelten Pitbulls allein aufgrund ihrer Rasse als „gefährlich“ und müssen deshalb grundsätzlich einen „das Beißen verhindernden Maulkorb“ tragen. Das habe der Stoffmaulkorb jedoch nicht getan.

Blutige Bisswunden und Hämatome

Einer von Alinas Hunden hatte nach dem Angriff des Pitbulls am Sonntagabend blutige Bisswunden am Hinterbein. Sie hätte noch versucht, ihren Hund hochzuheben, um ihn vor dem Angriff zu schützen – und sei dabei selbst in die Hand gebissen und verletzt worden. Anstatt ihnen zu helfen, sei der Besitzer mitsamt Hund und einem weiteren Begleiter geflüchtet, als sie ihn angesprochen hätten. Bei beiden habe es sich um dunkel gekleidete junge Männer gehandelt.

Als am Dienstagmorgen (8. April) Daniela dem Pitbull und seinem Besitzer begegnet sei, habe es sich ähnlich abgespielt. Hund und Halter seien ihr entgegengelaufen, plötzlich sei der Hund hochgesprungen und habe sich in ihrem Arm festgebissen. „Nur mit großer Mühe konnte der Besitzer den Hund zurückziehen.“ Glücklicherweise habe sie an dem Tag dicke Kleidung getragen, sodass die Zähne des Hunds ihre Haut nicht durchdringen konnten. Ein großes Hämatom sei danach trotzdem auf ihrem Arm sichtbar gewesen. „Der Besitzer meinte, dass der Hund nur spielen wollte, und nahm mich gar nicht ernst“, erzählt sie. „Er sagte ‘Entschuldigung’ und war dann der Meinung, dass er nicht auf die Polizei warten muss.“ Obwohl sie ihm mehrmals hinterhergerufen habe, sei er weitergelaufen.

Angriffe nicht weit von Schulen

Nach dem unvermittelten Angriff habe Daniela nun Angst, dass es weitere Angriffe geben könnte – womöglich auf Schulkinder. Sie selbst sei nämlich auf einem Feldweg ganz in der Nähe des Gymnasiums Mombach und der Grundschule Am Lemmchen gebissen worden – um 8 Uhr morgens, wenn auch immer viele Schüler dort unterwegs seien. „Ich mache mir große Sorgen um die Kinder, die den Weg vom Lemmchen zur Schule nutzen.“

Solange der Besitzer nicht gefunden wird, seien die Möglichkeiten von Ordnungsamt und Polizei allerdings eingeschränkt. Um weitere Angriffe zu verhindern und nach dem Mann mit seinem Hund Ausschau zu halten, wolle das Ordnungsamt nun regelmäßig Streifen in den Bereich rund um die Tatorte schicken. Ergänzend dazu habe das Ordnungsamt Daniela darum gebeten, „ sich umzuhören, ob der unbekannte Mann vielleicht jemandem bekannt ist“. Weitere Optionen habe die Stadt aktuell nicht.