Steigende Mieten und hohe Energiekosten machen das Wohnen für Alleinlebende auch in Mainz immer teurer. Das zeigt eine „immowelt“-Analyse zur Wohnkostenbelastung von Einpersonenhaushalten in den 106 kreisfreien deutschen Städten.
Übermäßig hohe Belastung
Für die Analyse wurde in den Städten jeweils die aktuelle Angebotsmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung zuzüglich Nebenkosten in Relation zum Median-Nettoeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten gesetzt. In 45 Städten frisst die Warmmiete bei neuen Mietverhältnissen demnach mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens von Singles.
In Mainz stellt sich die Situation sogar noch leicht verschärft dar. Denn bei einem mittleren Netto-Einkommen von 2437 Euro muss für die Warmmiete 810 Euro ausgegeben werden. Die Belastung liegt demnach bei 33 Prozent. Somit muss in Mainz also im Schnitt ein Drittel des Gehalts für die Warmmiete von Einpersonenhaushalten gezahlt werden. Etwas entspannter ist die Lage hingegen in der Nachbarstadt Wiesbaden. Bei einem mittleren Einkommen von 2540 Euro gehen 766 Euro für die Warmmiete drauf. Das entspricht einer Belastung von 30 Prozent.
Auf Platz eins der Städte mit der höchsten Wohnkostenbelastung liegt München. Dort müssen bis zu 40 Prozent für die Warmmiete ausgegeben werden. Auf Rang zwei folgen Berlin und Hamburg mit jeweils 36 Prozent. Am „günstigsten“ ist das Wohnen für Alleinlebende laut Analyse in Wolfsburg. Hier trifft aufgrund guter Gehälter in der Automobil- und Zuliefererbranche ein hohes Mediannettoeinkommen (2912 Euro) auf vergleichsweise niedrige Wohnkosten (597 Euro). Die Warmmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung beansprucht in der Autostadt somit lediglich 21 Prozent des Einkommens.
Hintergrund
Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 106 kreisfreien Städten. Die errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (60 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock und 2. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 1. April 2024 wider. Diese wurden auf eine Wohnung mit einer Fläche von 50 Quadratmetern umgerechnet.
Als Nebenkosten wurden pauschal 3,45 Euro für den Quadratmeter veranschlagt (Quelle: IW Köln). Die Daten für die Bruttogehälter stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Diese wurden von immowelt in entsprechende Nettogehälter für einen Vollverdiener (Steuerklasse 1) umgerechnet. Lohnnebenkosten wurden berücksichtigt.