Trickdieb in Mainz-Gonsenheim schlägt wieder zu – jetzt Kamera-Überwachung?

Womöglich derselbe Trickdieb, der am Samstag gleich zwei Gonsenheimer um Geld brachte, hat nun ein drittes Mal zugeschlagen – und das im selben Haus. Dieses Mal betrog er eine Seniorin um 10.000 Euro.

Trickdieb in Mainz-Gonsenheim schlägt wieder zu – jetzt Kamera-Überwachung?

In Mainz-Gonsenheim häufen sich die Trickdiebstähle: Nachdem ein Täter bereits am Samstag zwei Menschen um Geld und Wertgegenstände gebracht hatte, kam es am Dienstag erneut zu einem Vorfall – und das zum zweiten Mal im selben Haus. Das bestätigt die Mainzer Polizei auf Merkurist-Anfrage.

Demnach wurde eine über 80-jährige Anwohnerin am Dienstag (22. Juli) zwischen 10 und 12 Uhr Opfer eines Trickbetrugs. Wie die Polizei schildert, gab sich der Täter am Telefon als Mainzer Polizeibeamter aus und behauptete, am Samstag sei jemand in ihrer Wohnung gewesen. Er forderte die Seniorin auf, 10.000 Euro vor die Tür zu legen – angeblich, um dem Täter eine Falle zu stellen. Die Frau folgte den Anweisungen, legte das Geld wie gefordert vor die Tür und bemerkte wenig später, dass es spurlos verschwunden war. Niemand sei dabei beobachtet worden, wie er das Geld nahm.

Zusammenhang mit anderen Diebstählen „naheliegend“

Die Polizei prüft aktuell einen Zusammenhang zwischen diesem Fall und den Diebstählen vom Samstag, sieht aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe aber einen klaren Zusammenhang als „naheliegend“. Einen Tatverdächtigen konnten die Ermittler bisher nicht festnehmen, die Nachforschungen laufen weiter.

Bereits am Samstag (19. Juli) hatte sich ein Trickdieb unter einem Vorwand Zutritt zu demselben Haus in der Straße „An der Krimm“ verschafft. Er klingelte an der Tür eines 74-jährigen Anwohners, händigte ihm dessen tatsächliche EC-Karte aus und entlockte ihm die PIN – unter dem Vorwand, dass er für den Mann damit eine neue Karte beantragen würde.

Wohnbau prüft Kameraüberwachung

Kurz zuvor hatte sich derselbe Täter in der Straße „Am Sportfeld“ als Paketbote ausgegeben und das Portemonnaie einer Seniorin gestohlen. Der Mann zeigte ein Paket und einen Zettel mit den Personalien der Anwohnerin vor, verschaffte sich so Zugang zur Wohnung und lenkte die Frau ab, um das Portemonnaie zu stehlen. Wie der Dieb an die Daten der Frau und die EC-Karte des 74-Jährigen kam, ist noch unklar.

Um die Sicherheit der Anwohner „An der Krimm“ zu erhöhen, sei die Wohnbau Mainz, die das betroffene Haus verwaltet, aktuell mit den Bewohnern im Gespräch. Es werde geprüft, ob eine Überwachungskamera installiert werden könne, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten, sagt eine Pressesprecherin auf Merkurist-Anfrage.

Weitere Geschädigte sollen sich bei Polizei melden

Die Polizei bittet ausdrücklich darum, dass sich weitere Geschädigte oder Zeugen melden – niemand müsse „Scham empfinden“. Bislang sind nach Kenntnis der Polizei nur die drei aktuellen Fälle in Gonsenheim bekannt.

Wie die Polizei weiter mitteilt, informiert sie regelmäßig Senioren und Anwohner im Stadtgebiet über aktuelle Betrugsmaschen – etwa mit Vorträgen, Sicherheitsberatern, Infoflyern und Veranstaltungen. Auch Bankmitarbeitende und Taxifahrer würden regelmäßig geschult, um Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen.

Die Polizei betont, dass echte Polizeibeamte niemals Geldforderungen am Telefon stellen oder Bargeld zur „Falle“ abholen lassen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte immer auflegen und die Polizei unter einer offiziellen Nummer kontaktieren.