Rund 800 Euro sollte eine Frau zahlen, die sich zuhause ausgeschlossen hatte und daraufhin einen Schlüsseldienst zu Hilfe rief. Als sie sich weigerte, zerrten die angeblichen Mitarbeiter sie in ein Auto und bedrohten sie.
Nun mussten sich zwei der Männer vor dem Amtsgericht Mainz verantworten. Wie der SWR berichtet, wurde einer von ihnen am Donnerstag zu zwei Jahren Haft verurteilt, die auf Bewährung ausgesetzt wurden. Während der nun Verurteilte ein Geständnis ablegte und sich bei der Frau entschuldigte, äußerte sich ein weiterer Komplize nicht. Gegen ihn wird der Prozess weitergeführt. Ein dritter ist bislang unbekannt.
Mit dem Tod bedroht
Die Frau hatte den vermeintlichen Schlüsseldienst vor etwa einem Jahr angerufen, da sie sich aus ihrer Wohnung ausgeschlossen hatte. Die drei, die sich als Mitarbeiter ausgaben, vereinbarten am Telefon mit ihr einen Preis von 200 Euro. Nachdem sie vor Ort den Schließzylinder der Tür aufgebohrt und erheblichen Schaden an der Tür verursacht hatten, verlangten sie plötzlich 800 Euro für ihren Einsatz. Nachdem die Frau sagte, dass sie den Betrag nicht zahlen wolle, drohten die Männer ihr damit, ihr „auf die Fresse zu schlagen“, wie der SWR aus der Verhandlung zitiert. Zudem sei ihr mit dem Tod gedroht worden. Anschließend wurde die Frau gezwungen, mit ihnen ins Auto zu steigen, zu einer Bank zu fahren und das Geld abzuheben.
Vor Gericht sagte die Frau, dass sie Todesangst gehabt habe und die Tat sie immer noch belaste. Noch Wochen danach habe sie Angst gehabt, das Haus zu verlassen. Die Entschuldigung des Verurteilten nahm sie ihm nicht ab.