Linken-Politikerin Heidi Reichinnek sorgt für großen Andrang in Mainz

Der Auftritt der Bundestagsabgeordneten Heidi Reichinnek (Die Linke) hat Hunderte Zuhörer ins Alte Postlager gelockt. Vor allem junge Menschen kamen zur Fragerunde.

Linken-Politikerin Heidi Reichinnek sorgt für großen Andrang in Mainz

Spätestens seit dem Bundestagswahlkampf Anfang des Jahres ist Linken-Parteivorsitzende Heidi Reichinnek gerade bei jungen Wählern bekannt. Viele ihrer Reden gingen auf den Sozialen Medien viral. Am Mittwoch war die Politikerin für eine Fragerunde im Alten Postlager zu Gast. Rund 700 Leute kamen in die Halle, um Reichinnek zu sehen. Das seien deutlich mehr Gäste, als Anfang des Jahres noch zu Wahl-Veranstaltungen der Linken erschienen sind, hieß es auf der Veranstaltung. Einige Gäste mussten aufgrund des großen Andrangs sogar auf dem Boden sitzen.

Emotionale Fragerunde

Reichinnek betrat unter starkem Beifall die Bühne. Die Fragerunde wurde moderiert vom Vorsitzenden der Linken Rheinland-Pfalz, Dave Koch. Reichinnek, die bei der Bundestagswahl als Spitzenkandidatin der Linken aufgestellt war, beantwortete zum Beispiel Fragen zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen und queeren Personen. Gerade zu diesem Thema kamen vermehrt Fragen aus dem Publikum. Dabei schilderten viele der Sprecher persönliche Schicksale.

Ein großes Thema waren außerdem die teuren Mietpreise in Mainz. Auch hierzu brachten einige Gäste persönliche Anekdoten über ihre erschwerte Wohnungssuche im Raum Mainz mit ein. Es müsse einen bundesweiten Mietdeckel und mehr sozialen Wohnbau geben, sagte daraufhin Reichinnek. Sie missbillige außerdem den Leerstand von Immobilien. Diskutiert wurde bei dem Auftritt der Linken-Politikerin auch die Reform der Grundsteuer B (wir berichteten).

Kritik an anderen Parteien

Reichinnek kritisierte zudem ihre Kollegen im Bundestag deutlich. Auch für ein AfD-Verbot sprach die 36-Jährige sich aus. Wiederholt rief sie zur Beteiligung am politischen Geschehen auf. „Der Wind, der uns von Rechts entgegenweht, wird noch stärker werden“, sagte sie. „Wir müssen auf die Straße und kämpfen.“ Insgesamt war der Ansturm auf das Alte Postlager beim Auftritt von Reichinnek so groß, dass nicht alle Besucher der Veranstaltung Fragen stellen konnten.

Außer Reichinnek gab es weitere Redner. Der Abend begann mit einer Rede des Vorsitzenden der Linken Mainz/Mainz-Bingen, Felix Kosanke, in der er unter anderem geplante Kürzungen im sozialen Bereich im kürzlich abgelehnten Haushalt der Stadt Mainz kritisierte. Anschließend sprach Linken-Bundestagsabgeordnete Julia-Christina Stange. Die Mainzerin referierte unter anderem zum Streikrecht und eine Erhöhung des Mindestlohns.