Versiegelung trotz Klimanotstand: Mainzer Verbände protestieren mit großem Fest

Asphalt statt Felder und Lebensräume? Um auf die zunehmende Versiegelung der Böden in Mainz aufmerksam zu machen, organisieren einige Mainzer Verbände an der Mewa Arena ein Fest mit vielen Aktionen.

Versiegelung trotz Klimanotstand: Mainzer Verbände protestieren mit großem Fest

Welche Bedeutung haben die Mainzer Äcker für Stadtklima und Ernährungssicherheit, für Biodiversität und Naherholung? Mit einer Veranstaltung an der Mewa Arena wollen mehrere Mainzer Verbände vor allem auf die Bedeutung der Ackerflächen in der Bretzenheimer Ebene aufmerksam machen.

Der Aktionsnachmittag findet am Samstag, 11. Oktober, von 13 bis 17 Uhr nordwestlich der Mewa Arena statt. Angeboten werden Rundgänge, Spiele, Mitmachangebote, Führungen und Infostände. Für Kinder gibt es zudem eine Feldtierrallye, Untersuchungen der Lebewesen im Boden und ein Glücksrad. Für Kuchen und Getränke ist ebenfalls gesorgt.

Vor Ort sein werden unter anderem Attac AG Stadtentwicklung, BUND Mainz, MainzZero, die Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim, Parents for Future und Solidarische Landwirtschaft Mainz e.V. (Solawi).

Eine der meistversiegelten Städten Deutschlands

„Obwohl Mainz den Klimanotstand erklärt hat und bereits heute zu den heißesten und meistversiegelten Städten Deutschlands gehört, soll in der Bretzenheimer Ebene und der Draiser Senke wieder in großem Stil überbaut und versiegelt werden“, heißt es in der Ankündigung des „Netzwerks nachhaltige Stadtentwicklung“. Außerdem habe das Land Rheinland-Pfalz beschlossen, die tägliche Neuinanspruchnahme von Flächen bis zum Jahr 2030 auf unter einen Hektar pro Tag zu begrenzen. Dennoch würden immer neue Baugebiete auf unversiegeltem Boden ausgewiesen. Schon jetzt zeige sich, dass die Bebauung in der Bretzenheimer Ebene klimatische Auswirkungen auf mehrere Stadtteile bis an die Alt- und Neustadt habe. Eine Bebauung des Medienparkgeländes neben dem ZDF würde diese Auswirkungen noch verstärken.

Laut den Organisatoren sorge unversiegelter, begrünter Boden unter anderem für Kaltluftentstehung, hier werden CO2 und Wasser gespeichert und er verhindert Hochwasser. Unversiegelter Boden helfe somit dabei, Klimaneutralität zu erreichen. „Die Mainzer Ackerflächen dienen überwiegend der regionalen Versorgung mit Lebensmitteln. Darüber hinaus sind sie aber auch Lebensraum vieler Arten, von denen etliche bedroht sind“, so das Netzwerk nachhaltige Stadtentwicklung weiter.

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