Erschossene Krähe in Mainz gefunden

Eine Krähe ist kürzlich mit mehreren Projektilen im Körper in Lerchenberg gefunden und ins Tierheim gebracht worden. Dort starb sie, abgehungert und eingekotet.

Erschossene Krähe in Mainz gefunden

Die Krähe muss schon eine längere Zeit durch Lerchenberg gelaufen sein, unfähig zu fliegen und schwer verletzt. Bis sie jemand in der Rilkeallee fand und ins Tierheim brachte.

„Sie war total abgemagert, der Flügel zertrümmert und voller Kot“, berichtet Christine Plank, die Vorsitzende des Mainzer Tierschutzvereins, gegenüber Merkurist. Um der Sache auf den Grund zu gehen, röntgte die Tierärztin des Tierheims den Vogel. Dann war klar: Auf die Krähe wurde geschossen. „Zwei Projektile haben wir gefunden, auch der Flügel ist wahrscheinlich von einem Projektil verletzt worden“, so Plank.

Krähen sorgen für Unmut

„Einfach unfassbar und erschreckend“, sei dies, schreibt sie nach dem Tod der Krähe auf Facebook. Und auch andere Menschen sind schockiert: „Die Brutalität bei den Menschen erreichen leider bei einzelnen immer neue schreckliche Höhepunkte“, kommentiert eine Userin. „Unglaublich grausam“, eine andere Nutzerin.

Seit Jahren bevölkern die Krähen den Stadtteil Lerchenberg und sorgen bei einigen Bewohnern für Unmut. Vor allem zur Brutzeit leben sie in großen Gruppen von Hunderten Tieren zusammen. Zwischen 200 und 300 Nester bauen die Lerchenberger Krähen jedes Jahr. Im Bereich des Spielplatzes zwischen Brahmsweg und Silcherwerg nisten laut der Lerchenberger Ortsvorsteherin Sissi Westrich die meisten der Vögel auf den Platanen, zwischen den sogenannten Scheibenhäusern, also den mehrgeschossigen Gebäuden.

„Zu gewissen Zeiten ist es wahnsinnig laut. Manche Bänke, die auf dem Spielplatz sind, eignen sich nicht zum Niederlassen, weil sie ständig verkotet sind“, erklärte sie einmal im Merkurist-Gespräch. Der „Lärm“ und der „Dreck“ sei daher auch der Grund dafür, dass sich viele Menschen über Krähen ärgern, so Christine Plank vom Mainzer Tierschutzverein. Dennoch ist es natürlich laut Bundesnaturschutzgesetz verboten, sie zu fangen oder zu töten, auch ihre Nester dürfen weder zerstört noch noch entfernt werden.

Das Tierheim hat daher Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Wie Plank berichtet, sei es nicht das erste Mal, dass auf Vögel in Mainz geschossen wurde: „Bei Tauben wurde das schon oft gemacht.“

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