Weil die Mainzer Bäche und Flüsse derzeit sehr niedrig stehen, verbietet die Stadt ab Samstag, 15. Juli, Wasser aus ihnen zu entnehmen. Das teilte der städtische Pressedienst am Freitag mit.
Wegen der Trockenheit und Hitze der letzten Wochen führen der Gonsbach, der Aubach, der Adachbach, der Königsbornbach, der Waschbach, der Forellenbach, der Grottenbach, der Wildgraben das Laubenheimer Ried und der Marienborner Graben aktuell nur sehr wenig Wasser. Darum erlässt die Stadt eine Verfügung, die die Wasserentnahme aus diesen Gewässern oberirdisch untersagt.
Damit sollen die „drastischen Folgen für diese Ökosysteme“ eingedämmt werden, erklärt Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne): „Der Wassermangel in den Flussläufen führt zum Austrocknen des Flussbettes. Die angrenzenden Ufer werden somit nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt, sodass die angrenzende Vegetation unter Trockenstress leidet.“ Außerdem leiden Steinkrüger zufolge auch die Wasserlebewesen wie Fische unter den erhöhten Wassertemperaturen, weil wärmeres Wasser einen geringeren Sauerstoffgehalt hat. Eine Verbesserung der Situation sei derzeit nicht absehbar, da die Niederschlagsmengen insgesamt unter dem Jahresmittel liegen. Darum müsse man handeln und die Situation durch Entnahmen nicht noch weiter verschärfen, so Steinkrüger.
Das Verbot betrifft sowohl den Gemeingebrauch als auch den Eigentümer- und Anliegergebrauch. Zum Gonsbach wird außerdem darauf hingewiesen, dass er Teil der Abwasseranlage ist. Darum kann er Mischwasser enthalten. Obwohl es stark verdünnt sei, rät die Stadt dort darum sowohl von der Wasserentnahme als auch vom Baden und Trinken unbedingt ab.
Die Verfügung gilt zunächst bis 30. September 2023. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. In den vergangenen Tagen seien immer wieder Wasserentnahmen aus niedrigstehenden Gewässern beobachtet worden, so die Stadt.