Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das eine sogenannte Monocam im regulären Betrieb einsetzt. Das System soll Ablenkungsverstöße im Straßenverkehr automatisch erkennen.
Innenminister Michael Ebling (SPD) hat am Freitag auf einer Brücke über die A60 bei Mainz-Finthen den Startschuss für den Einsatz des Systems gegeben. „Wer bei Tempo 100 auch nur eine Sekunde aufs Handy schaut, ist rund 30 Meter im Blindflug unterwegs – das kann lebensgefährlich sein“, sagte Ebling.
Über 1200 Verstöße in 90 Tagen
Die Monocam erkennt mithilfe einer intelligenten Software, ob Autofahrer während der Fahrt ein Mobiltelefon benutzen. In einem Pilotprojekt hatte die Polizei das System 2022 bereits in Mainz und Trier getestet. Dabei wurden innerhalb der ersten 90 Tage über 1200 Verstöße festgestellt.
Zunächst kommt ein Gerät der niederländischen Polizei zum Einsatz – dasselbe, das bereits im Pilotprojekt genutzt wurde. Perspektivisch soll jedes der fünf regionalen Polizeipräsidien im Land mit einer eigenen Monocam ausgestattet werden.
Die rechtliche Grundlage für den dauerhaften Einsatz wurde mit der Änderung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes geschaffen, die am 1. März 2025 in Kraft getreten ist. Ablenkung gilt außer Geschwindigkeit und Alkohol als eine der Hauptursachen für schwere Unfälle.
