Als „Tischdecke“ bezeichnet der Abteilungsleiter des Mainzer Wahlbüros Peter Frommelt den Stimmzettel für die Wahl zum Mainzer Stadtrat. Tatsächlich ist er angesichts seiner Ausmaße kaum zu überblicken. Für alle der zur Wahl stehenden zehn Parteien gibt es eine Spalte, darunter sind die Kandidaten aufgeführt, teilweise stehen dort 60 Namen. Und genauso viele Stimmen habt ihr als Wähler: 60. Hinzu kommen die anderen Stimmzettel: den zum Ortsvorsteher (eine Stimme), zum Ortsbeirat (13 Stimmen) und zum Europaparlament (eine Stimme).
Das Besondere bei der Wahl zum Mainzer Stadtrat und zum Ortsbeirat ist die Möglichkeit zu kumulieren und zu panaschieren. Das bedeutet, dass ihr einzelnen Kandidaten bis zu drei Stimmen geben und eure Stimmen auf verschiedene Wahlvorschläge verteilen könnt. Damit ihr am Sonntag gut vorbereitet in die Wahlkabine gehen könnt, sagen wir euch, wie ihr eure Stimmen verteilen könnt.
Listenwahl
Ihr könnt euer Kreuz in der Kopfleiste der jeweiligen Partei setzen. Damit nehmt ihr den Wahlvorschlag jeweils so an, wie er von der Partei vorgeschlagen wurde, und jeder Name in der Spalte erhält eine Stimme. Die Stimmen werden von oben nach unten zugeteilt.
Gleichzeitig könnt ihr einzelne Kandidaten auch aus der Liste streichen oder ihnen mehrere Stimmen geben, indem ihr bis zu drei Kreuze in die Zeilen neben ihre Namen setzt.
Personenwahl
Ihr könnt aber auch, statt ein Kreuz bei einer Partei zu setzen, einzelnen Personen eure Stimme geben. So könnt ihr auf dem Stimmzettel zum Stadtrat maximal 60 Kreuze setzen, bei der Ortsbeiratswahl sind es bis zu 13.
Solltet ihr nach den Kreuzen, die ihr einzeln verteilt habt, noch Stimmen übrig haben, könnt ihr zum Beispiel zusätzlich eine Liste ankreuzen. Dann verteilen sich die restlichen Stimmen auf die anderen Kandidaten in der Liste.
Einen Musterstimmzettel könnt ihr euch hier anschauen:
Die Liste mit allen zugelassenen Kandidaten für die Stadtrats-, Ortsbeirats- und Ortsvorsteherwahl könnt ihr euch unter diesem Link ansehen.
Wird der Wahlzettel bei zu viel vergebenen Kreuzen ungültig?
Solltet ihr aus Versehen mehr Kreuze gesetzt haben als ihr Stimmen habt, bedeutet das nicht unbedingt, dass euer Wahlzettel damit ungültig wird, versichert Brigitte Lehn aus dem Wahlbüro. Mithilfe eines automatisierten Verfahrens sei es auch möglich, zu viel verteilte Stimmen im Nachhinein zu korrigieren. Das hänge aber von der Methode ab, die ihr als Wähler angewendet habt.
Briefwahl
Solltet ihr euch für eine Briefwahl entschieden haben, müssen eure Stimmzettel spätestens am Wahlsonntag um 18 Uhr im Briefwahlbüro (Stadthaus Große Bleiche 46) vorliegen. Hier könnt ihr sie auch persönlich hinbringen.
Alle wichtigen Infos rund um die Wahl könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
Hinweis zur Stichwahl
Ortsvorsteher eines Stadtteils wird, wer mindestens 50 Prozent der Stimmen erhält. Hat das keiner der Kandidaten erreicht, findet am 23. Juni eine Stichwahl statt. Dann stehen die zwei Personen zur Wahl, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten haben.