Der Umsatz des Mainzer Pharmaunternehmen Biontech ist im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent zurückgegangen. Das teilt das Unternehmen am Montag mit.
Weniger Impfstoff verkauft
Im ersten Quartal 2022 machte Biontech noch einen Gesamtumsatz von 6,37 Milliarden Euro. In diesem Jahr waren es nur rund 1,27 Milliarden Euro – etwa ein Fünftel der Vorjahressumme. Grund für den Einbruch seien die rückläufigen Verkäufe von Corona-Impfstoff.
Die Rekordeinnahmen des Pharmaunternehmens hatten Mainz in der Corona-Pandemie unerwarteten Reichtum beschert. 2021 und 2022 nahm die Stadt jeweils mehr als eine Milliarde Euro Gewerbesteuer ein – allein mit Biontech-Geldern. Dieser Geldsegen scheint nun vorbei. Was bedeutet das für die Stadt Mainz?
Finanzdezernent Beck geschockt
Zwar habe man in der Stadt damit gerechnet, dass die Gewerbesteuereinnahmen nicht dauerhaft auf Rekordniveau bleiben würden, sagt Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) gegenüber dem SWR. Einen derartigen Einbruch habe man jedoch nicht erwartet. „Diese Nachricht muss ich als Finanzdezernent erst einmal verdauen“, so Beck im SWR.
Über Nacht arm sei die Stadt jedoch nicht geworden, ein finanzielles Polster sei weiterhin da. Allerdings seien nun vermutlich Anpassungen im geplanten Doppelhaushalt für die Jahre 2023 und 2024 erforderlich. Die geplanten Gewerbesteuereinnahmen von 620 Millionen Euro pro Jahr würden nämlich höchstwahrscheinlich nicht erreicht, so Beck.